Bukarest (ADZ/TLB) - Das Theaterlaboratorium Bukarest (TLB), wie die ADZ wiederholt berichtete das erste und einzige rein privat getragene, professionelle deutschsprachige Theater der Hauptstadt, gastiert am Montag, dem 28. November, um 19 Uhr, mit seinem Erfolgsstück „Frau Müller muss weg“ auf Einladung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) im Festsaal des Nationalkollegs (Lyzeums) „I. L. Caragiale“ in der Calea Dorobanţilor 163.
Der Renner im Repertoire war sehr zum Bedauern der Bukarester Freunde deutschsprachigen Theaters trotz großer Nachfrage aus dem Programm des TLB genommen worden, weil Schauspielerin Irina Piloş im Frühjahr nach Irland emigrierte (und nun in Dublin schon wieder auf der Bühne steht!). Nun reist sie eigens an, um ihre Paraderolle am TLB ein weiteres Mal zu spielen, die Jessica in „Frau Müller muss weg“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, dem nach Goethes „Faust“ und Wolfgang Herrndorfs „Tschick“ am drittmeisten aufgeführten Theaterstück auf deutschsprachigen Bühnen, längst Kult und in Rumänien ausschließlich am TLB zu sehen.
Die turbulente Komödie mit schmerzhaft wahrem Kern macht das Publikum zum Augen- und Ohrenzeugen eines Elternabends „zum Wohle der lieben Kleinen“…deutsche und rumänische Lehrerinnen und Lehrer haben bestätigt, dass alles (man will es allerdings kaum glauben) „absolut realistisch“ ist. Die TLB-Produktion wurde schon in Sathmar/Satu Mare und im Ungarischen Staatstheater Temeswar bejubelt. Neben Ramona Olasz als Frau Müller und Irina Piloş spielen George Bîrsan, Diana Nichiteanu, Ioana Predescu und Vlad Nemeş (der 2015 eine Nominierung für den UNITER-Preis „bestes Debüt“ hatte). Karten zu 35 Lei sind zu reservieren unter 0749 053024 oder am Montag ab 18.30 Uhr an der Abendkasse.
ZfA-Fachberater Fabrice Liesegang hatte die Idee zu einer der Aufführung von „Frau Müller muss weg“ vorgeschalteten dreitägigen Theaterwerkstatt für 35 Deutsch-Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen des Bukarester Goethe-Kollegs, des Nationalkollegs „I. L. Caragiale“ und des Theoretischen Lyzeums „Alexandru Vlahuţă“. Seminarleiterin Ramona Olasz wird Sprecherziehungs- und Lockerungsübungen anbieten und die Produktion von Lauten als Ausdruck innerer Emotionen wie auch die Gestaltung einer (Theater-)Figur durch Körper und Wort mit den Teilnehmern üben. Parallel dazu sollen die Schülerinnen und Schüler den Inhalt des Theaterstücks in arbeitsteiliger Gruppenarbeit mittels verschiedener Techniken erschließen und dann auch einige Szenen gemäß ihrer eigenen Kreativität erarbeiten. Zum Abschluss der Theaterwerkstatt wird den Teilnehmern dann die Profi-Vorstellung des Stücks geboten – der große Festsaal im Caragiale-Lyzeum bietet aber noch viel Platz für weitere Zuschauer.