Hermannstadt – Eigentlich hätte Unternehmer Iancu-Sebastian Boncu] noch im Sommer 2022 seinen Plan aufgeben können, mitten auf dem 330 Quadratmeter großen Grünstreifen hinter dem ständig ausverkauften Parkplatz des Hotels „Zum Römischen Kaiser“ einen Neubau für Wohn-, Büro- und Handelszwecke entstehen lassen zu wollen. Doch obwohl der Stadtrat Ende Mai 2022 ordnungsgemäß einberufen und versammelt dagegen gestimmt hatte, war eindeutig abzusehen, dass Iancu-Sebastian Boncuț und Architekt Alexandru Găvozdea, der die Projekt-Dokumentation ausgearbeitet hatte, sich nicht widerstandslos abfertigen lassen würden. Der Gründer und Inhaber der GmbH I-Nutrition SRL für synthetische Kraftnahrung schließlich gibt an, bereits 2018 erste Schritte zwecks Bauprojekt unternommen und binnen sieben Jahren einschließlich mehrerer Gerichtsverhandlungen infolge des abweisenden Votums durch den Stadtrat etwa eine Viertelmillion Euro in seinen Plan für die immobile Verwertung des lockenden Grünstreifens investiert zu haben. Dass nicht nur der Stadtrat, sondern auch zig Anrainer im Frühjahr 2022 seine Pläne durchkreuzten und mittelfristig gar zu verhindern vermochten (die ADZ berichtete mehrfach), dürfte ihn vermutlich geärgert haben. So weit, dass Iancu-Sebastian Boncu] noch im Sommer nach der für ihn denkbar unvorteilhaften Abstimmung eine gerichtliche Klage gegen das Rathaus von Hermannstadt/Sibiu anmeldete. Ihr wurde zunächst am städtisch möglichen Gerichtshof stattgegeben, doch sollte die Causa auf dem Tisch von Richtern des regionalen Gerichtshofs Karlsburg/Alba Iulia landen, der Montag, am 27. Januar, Unternehmer Iancu-Sebastian Boncu] definitiv Recht zugesprochen und das Rathaus Hermannstadts für schuldig erklärt hat.
Der Stadtrat seinerseits steht entgegen des Karlsburger Urteils nicht in der Pflicht, anders als im Mai 2022 demnächst für das Neubau-Projekt zu stimmen. Die Rathaus-Leitung dafür muss sich der an sie gerichteten Auflage fügen, allerspätestens Ende Februar laufenden Jahres erneut über das Bauvorhaben von Investor Iancu-Sebastian Boncu] debattieren zu lassen. Pikant nimmt sich dabei die Haltung des Jungunternehmers aus, Bürgermeisterin Astrid Fodor, die vor einem halben Jahr verrentete Stadtarchitektin Ioana Urdea und Rathaus-Chefsekretär Dorin Nistor persönlich für das Zahlen seiner bisher anfallenden Kosten zur Kasse bitten zu wollen. Auch wirft er der Rathaus-Leitung vor, kurz vor der Abstimmung durch den Stadtrat im Mai 2022 Änderungen an der Beschlussvorlage für sein Neubau-Projekt vorgenommen zu haben, und folglich um die Richtigkeit der öffentlichen Behandlung seines Vorhabens gebracht worden zu sein. Bürgermeisterin Fodor stehen somit die Optionen zur Verfügung, eine außerordentliche Sitzung für das Debattieren und Abstimmen einzuberufen, oder dieselbe Causa letztlich auf die Tagesordnung der monatlichen Stadtrats-Sitzung für die vierte und finale Februar-Woche zu setzen. Dass sie es bevorzugen wird, nicht vor Montag, dem 24. Februar, einmal mehr darüber diskutieren zu lassen, ist wahrscheinlich. Einstweilen hat Iancu-Sebastian Boncuț beschlossen, das Heft in die eigene Hand zu nehmen und Gegner wie Mitstreiter für Montag, den 10. Februar, um 17 Uhr zu einer von ihm veranstalteten Debatte in den „Alfa“-Vortragsraum des Ramada-Hotels einzuladen. Stadträtin Diana Mureșan (USR) hält das für eine nicht integre Vorgehensweise und findet stattdessen, dass die Einladung zur Debatte vom Rathaus selbst ausgehen sollte.