Noch zwei Wassermühlen werden renoviert

Verein „Acasă în Banat“ will in diesem Jahr zehn Wassermühlen sanieren

Reschitza/Temeswar - Für das kommende Wochenende ruft der Verein „Acasă în Banat“/„Zuhause im Banat“ neuerlich Volontäre auf, sich an der Sanierung von zwei Wassermühlen im Banater Bergland zu beteiligen. Beide Wassermühlen sind mehr als 100 Jahre alt und wurden nach der Bestandsaufnahme noch existierender Banater Wassermühlen im Jahr 2018 als dringend sanierungsbedürftig eingestuft. In diesem Jahr sollen voraussichtlich zehn Wassermühlen saniert werden, die beiden oben erwähnten mit eingeschlossen.

Ziel des nächsten Einsatzes der Volontäre sind zwei der sechs noch existierenden Wassermühlen im Weichbild der Gemeinde Lăpușnicel, im Dorf Pârvova. Hier werden auch alle interessierten Ortsbewohner mitmachen, denn auch in Pârvova schwören die Einwohner der Ortschaft darauf, dass die beste Polenta/Mamaliga ausschließlich aus zwischen den Mühlsteinen einer Wassermühle gemahlenem Mais gekocht werden kann. Traditionell haben die Wassermühlen des Banater Berglands einen Namen, der entweder von der Flurbezeichnung des Orts, in dem sie stehen, oder von einem an diese Mühle gebundenen Ereignis herkommt. Im Falle der beiden zu sanierenden Mühlen Osoina und Cheia ist es die Flurbezeichnung.

Bei beiden Mühlen soll das Dach erneuert werden, die Fundamente müssen ausgebessert werden, der Lăpușnicel-Bach muss zumindest im Bereich der beiden Mühlen gründlich gesäubert werden und auch die Zuflusskanäle des Wassers sind auszubessern, was eine Generalüberholung der jeweiligen Stauwehr voraussetzt. Nicht zuletzt muss das Holz, aus dem sie gebaut sind, entweder chemisch behandelt werden, um den Holzwurm zu bekämpfen und ansetzende Fäulnisprozesse zu stoppen, oder ganze Teile müssen ersetzt werden. Da beide Mühlen einem touristischen Kreislauf zugeführt werden sollen – wie die acht bisher renovierten Wassermühlen – werden zuletzt Hinweistafeln aufgestellt. Auf einer großen Hinweistafel in der Dorfmitte wird auf alle sechs Wassermühlen hingewiesen, die es in Pârvova noch gibt, sowie angezeigt, wie man hingelangt bzw. mit wem aus dem Dorf Verbindung aufgenommen werden muss, wenn jemand sie sich auch in Innern ansehen möchte. Die Sanierung dauert von Freitag, dem 16. Oktober, bis Sonntag, dem 18. Oktober.

Volontäre, die bei der Sanierung mitmachen möchten, können sich noch bis Mittwoch bei „Acas˛ în Banat“ (acasainbanat.ro) vormerken lassen. „Mit diesem Projekt schließen wir den Zyklus ‘Salvăm morile de apă‘/‘Wir retten die Wassermühlen‘ für das Jahr 2020 ab“, sagte Radu Trifan, der Initiator und die Seele des Projekts. „Es geht uns nicht nur darum, ihre Schönheit für die Nachwelt zu konservieren, sondern sie sollen ruhig auch ihren Nutzwert beibehalten. Die beiden Wassermühlen von Pârvova sind seit gut zehn Jahren nicht mehr in Gebrauch. Wir möchten, dass sie ab kommender Woche wieder benutzbar sind. Dass sie wieder Mehl mahlen wie früher. Den Ortsbewohnern soll geholfen werden, die Mahltätigkeit wiederaufzunehmen, zu pflegen und weiterzugeben. Immerhin ist es eine der ältesten Traditionen dieses Raums.“

32.000 Lei der Gesamtkosten übernimmt die Stiftung „Orange“. „Orange“ hat in diesem Jahr finanziell mitgeholfen Wassermühlen in der Tschechengemeinde Gârnic, in Șopotu Vechi (Gemeinde Dalboșeț) und eben jetzt in Pârvova zu sanieren.