Reschitza – Er hoffe, dass durch die Kommunalwahlen von (wahrscheinlich) Juni endlich die Frage der ökologischen zentralen Mülldeponie des Banater Berglands positiv gelöst wird, indem sich neue Leute vor den Karren spannen, der im Dreck von Bürokratie, Kompetenzlosigkeit, technischem und baulichem Unvermögen festgefahren ist. Der unendliche Aufschub der Inbetriebnahme sei zum „Schwarzen Loch“ aller Ortsverwaltungen von Karasch-Severin geworden – und zu einer neuen Quelle der Umweltverschmutzung, weil viele Kommunen aus Geldnot – weil sie die teuren Mülltransporte über hunderte Kilometer nicht mehr stemmen können – wieder auf den vor fast zehn Jahren gesperrten alten Deponien ihren Müll ablagern. Meist unter rudimentärsten Bedingungen. Und dafür Strafgelder der Garde für Umweltschutz in Kauf nehmen. Immerhin weniger, als der Müll-Ferntransport kosten würde...
Bereits nach seinem Inkognitobesuch – gemeinsam mit dem PNL-Kandidaten fürs Amt des Kreisratspräsidenten von Karasch-Severin, Romeo Dunca – hatte Bürgermeister Ioan Popa geschäumt angesichts der auf der ewigen Deponiebaustelle vorgefundenen Zustände, was ihm seitens des amtierenden Kreisratspräsidenten Silviu Hurduzeu (PSD) die Rüge einbrachte, er verwende ein suburbanes Vokabular – was allerdings keine sachgebundene Replik war. Denn seit der vom Kreisrat beauftragte Baustellenverantwortliche, der Chefarchitekt und Geschäftsführer des Kreisrats, Victor Borislav Naidan, von der Antikorruptionsbehörde DNA wegen einer finanziellen Mauschelei (zugunsten der Fortführung und Fertigstellung eines Projekts, nicht für seine eigene Tasche) dem Gericht übergeben wurde, scheint sich beim Kreisrat niemand mehr irgendwie um die Deponie zu kümmern (eine Investition des Kreisrats, nachdem die EU wegen grober Überziehung des Fertigstellungstermins kein Geld mehr zuschießt). Zugegeben, der Kreisrat ist neuerdings auch wegen der Coronavirus-Pandemie stark in andere Dinge eingebunden, andrerseits aber sicher auch seiner laufenden Aufgaben nicht entbunden.
Bis jemand auf dem Weg der Wahlen in die Lage versetzt wird, das Problem der ewigen Baustelle der ökologischen Mülldeponie von Lupak zu lösen - so die Hoffnung des Reschitzaer Bürgermeisters - schluckt das Schwarze Loch Lupak viel Geld aus dem Reschitzaer Stadtsäckel – das eh nicht sehr großzügig bestückt ist. Denn tausende Tonnen Zivilisationsabfall müssen in regelmäßigen Transporten nach Großwardein geschafft werden.
„Das kostet uns schmerzlich viel Geld“, sagt Bürgermeister Popa. „Wir, die Reschitzaer, `produzieren` monatlich 1700 bis 1800 Tonnen Abfall, den wir regelmäßig 250-300 km weit zur Deponie von Großwardein/Oradea schaffen müssen. Das ist die nächstgelegene Mülldeponie, die unseren Abfall anzunehmen bereit war. Dafür zahlen wir monatlich zwischen 200.000 und 300.000 Lei, allein für diese Dienstleistung. Sehr viel Geld, diese 60.000-70.000 Euro monatlich, das wir anderweitig nutzbringender für die Stadt einsetzen könnten. Praktisch trauere ich seit Jahren rund einer Million Euro pro Jahr nach, die die Stadt allein für den Ferntransport des Mülls blechen muss, bloß weil ein paar Unfähige nicht im Stande sind, die sieben Kilometer von Reschitza entfernte Mülldeponie Lupak in Betrieb zu setzen. Wie schon einmal erwähnt: als ich mit Romeo Dunca dort war, murksten ein paar Unbedarfte am Bau eines neuen Auffangbeckens für das Levigat herum – allerdings an einer Stelle, die geologisch identisch ist mit jener, wo das erste Becken stand, das von Grundwasserdruck gesprengt wurde! Ich bin überzeugt: keiner der dort `Verantwortlichen` hat eine Ahnung, was er da schon wieder anrichtet! Wieder bauen sie ein Auffangbecken von 600-700 Tonnen Gewicht, ohne dass darunter vorher für die Drainage des Grundwassers gesorgt wurde. Man muss doch kein Prophet und schon lange kein Fachmann sein, um zu wissen, dass auch dieses Auffangbecken von Grundwasser hochgehoben und gesprengt wird! Genau wie das erste. Gehen Sie mal hin und schauen Sie sich den Stuss an, den die dort schon wieder anrichten! Die einzige Hoffnung sind die Kommunalwahlen, die neue Leute in die politische Verantwortung bringen – und hoffentlich Vernunft ins Deponieprojekt! Jemand muss doch mal den Blödsinn stoppen!“