Reschitza – Ioan Popa, der Reschitzaer Bürgermeister, der sich bei der ersten Ad-hoc-Generalversammlung der Gesellschafter des privaten Forstamtsbezirks Montanbanat, OSBM, vom Fraktionsführer der PNL im Reschitzaer Stadtrat, Hadrian Popescu, vertreten ließ, sprach noch vor der regulären Generalversammlung der Gesellschafter Tacheles: „Es sollte schon zu denken geben, dass im Banater Bergland 16 staatliche und nur drei private Forstamtsbezirke bestehen. Offensichtlich werden private Forstamtsbezirke nicht wohlwollend gesehen. Trotzdem machen wir weiter. Wir regeln die Lohnsituation der 26 Arbeitnehmer, auch die Lage der Gewerkschaft, und auch auf Leitungsebene des OSBM wird saubergemacht. Selbstverständlich müssen wir uns auch untereinander, als Gesellschafter, einigen.“
Er habe Forstamtsbezirksleiter Ghiocel Meda mehrmals darauf aufmerksam gemacht, nicht jedes Rathaus, das mit seinen Gemeindewäldern Mitglied des OSBM werden möchte, um die hohen Gebühren der staatlichen Forstverwaltung loszuwerden, voller Eifer aufzunehmen. „Jetzt haben wir viele Mitglieder und wenige Beitragszahler!“ Sein Antrag in der Gesellschafterversammlung, die Spielregeln zu ändern, kam durch. Erst einmal verliert jeder Gesellschafter, der binnen drei Monaten seine Aufnahmegebühr und seinen Beitrag nicht zahlt, sein Stimmrecht in der Gesellschafterversammlung. Zahlt er diese binnen sechs Monaten nicht nach, wird er ausgeschlossen aus dem OSBM. Im eigenen Sound des Reschitzaer Bürgermeisters: „Nur wer zahlt, bestimmt die Musik! Das muss allen von Beginn an klar sein!“ Außerdem stellte Popa den Antrag, einen Geschäftsführer des OSBM einzusetzen, was im Prinzip angenommen wurde. Wer es sein wird, ist noch zu bestimmen.
Vom bisherigen Leiter des Forstamtsbezirks, Ghiocel Meda, erwarte er, „dass er von sich aus einen Schritt zurück macht. Dann setzen wir jemand anderen ein!“ Zur Bürgermeisterin von L²pu{nicul Mare, die bei der Ad-hoc-Generalversammlung nur Sperrfeuer übte und böses Blut unter den Gesellschaftern hervorrief und die ankündigte, an der regulären Gesellschafterversammlung in Reschitza nicht teilzunehmen, zeigte sich Popa kategorisch: „Dann soll sie’s eben bleibenlassen! Die Generalversammlung findet auch ohne sie statt. Nur wär’s gut, wenn die Frau Bürgermeisterin, meine Kollegin, dafür sorgen würde, dass ihre Gemeinde die Beitrittsgebühr und den Mitgliedsbeitrag zahlt. Beides steht seit mehr als einem Jahr aus.“
Zu der Meinung einiger der Bürgermeister, ihre Gemeindewälder sollten gebührenfrei vom OSBM bewacht werden, schmunzelte Popa nur: „Wo gibt es in Rumänien unbewachte Wälder? Wo sie bewacht sind, wird dafür bezahlt! Dass es bei uns weniger ist als beim Staat, das ist unsere Attraktion. Aber bezahlen muss man, wenn man die Wälder auch irgendwie nutzen möchte! “