Hermannstadt - Als zu klein erwies sich die Johanniskirche am Sonntagabend. Die über fünfzig Sängerinnen und Sänger des Hermannstädter Bachchores und das Musikerquartett standen zusammengesdrängt im Chorraum quasi auf Tuchfühlung mit dem Publikum, das den Kirchenraum bis auf den letzten Platz belegt hatte. Die räumliche Nähe zu den Zuhörern war gewollt, denn im zweiten Teil des Konzertes waren sie beim Mitsingen gefragt. Das alljährliche Weihnachtskonzert gestaltete der Bachchor unter seinem Dirigenten Kurt Philippi auch heuer traditionsgemäß am dritten Adventssonntag. Im ersten Teil war es Konzert, im zweiten das beliebte Weihnachtsliedersingen und dazwischen erklangen Pastoralen für Streicher und Orgel oder Orgel „pur“ gespielt, wie gewöhnlich, von Kantorin Ursula Philippi. Gesungen hat der Chor auch eine „Colindă“ und ein begeisterter Mann aus dem Publikum gab eine solche zum besten.
Am Schluss spendete das Publikum Applaus und hätte gern weitergesungen mit dem so gut klingenden Chor. Zur Aufführung gelangten Chorsätze aus alter und neuer Zeit von weniger bis hin zu sehr bekannten Advents- und Weihnachtsliedern. „Es ist ein Ros entsprungen“ wurde im Satz von Hugo Distler geboten, „Vom Himmel hoch” wurde in der Bearbeitung Hans Peter Türk für Chor, Gemeinde, Soli und Instrumente gesungen, Gemeinde und Instrumente, die dann auch bei „Stille Nacht“ sowie „O du fröhliche ...“ zum Mitsingen gefragt waren. „Freue dich, o Christenheit“ lautete die letzte der gesungenen Verszeilen, freudig verließen die Zuhörer das Kirchlein.