Hermannstadt – Die Bürger von Hermannstadt/Sibiu und der Umgebung werden sich zum geplanten Ausbau der Gegend Hohe Rinne/Păltiniş - Cindrel äußern können, gab Bürgermeister Klaus Johannis auf der Donnerstagspressekonferenz bekannt.
Zusammen mit Kreisratspräsident Martin Bottesch eröffnete er die öffentliche Debatte am Donnerstagnachmittag in der Lokalsendung eines landesweit ausstrahlenden Privatsenders. In der Stadtratssitzung Ende Oktober war der „Plan zum Anlegen der Tourismuszone Hohe Rinne – Cindrel“ genehmigt worden. Das geplante Vorhaben ist auf den Webseiten der Stadt und des Kreises einzusehen. Umgesetzt werden soll es von dem hierfür gegründeten Zusammenschluss zwischen Stadt- und Kreisverwaltung Hermannstadt und der Gemeinde Poplaca.
Gefasst wurde der politische Beschluss, dieses für die weitere Entwicklung der gesamten Mărginime wichtige Projekt anzugehen. Zurzeit liegen die Ansichten von Fachleuten vor, wie das Tourismuszentrum zu entwickeln sei. Geplant sind nun mehrere Runden öffentlicher Debatten mit Interessierten, die Termine werden demnächst bekannt gegeben.
Selbst wenn – wie bei vorherigen Gesprächen zu Entwicklungsfragen in Hermannstadt – wenig Teilnehmer erscheinen, sei es wichtig, dass jene, die ihre Meinung äußern möchten, die Gelegenheit erhalten dies zu tun, sagte Johannis. Nach dieser Etappe wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben und ein Flächennutzungsplan, danach erst können Finanzierungen beantragt werden. Da es sich um ein sehr wichtiges Vorhaben handelt, sollte man sich nicht beeilen, meinte Hermannstadts Bürgermeister. Der berühmte erste Spatenstich werde nicht vor zwei-drei Jahren erfolgen und die Entwicklung sodann mehrere Etappen haben.
Dem von Alpin Concept und der französischen Firma Diagene erarbeiteten Entwurf zufolge soll die Gegend Hohe Rinne – Cindrel zu einem bedeutenden Kurort mit touristischem Angebot für alle Jahreszeiten ausgebaut werden. Die geschätzten Investitionen betragen 124 Millionen Euro.
Der Ausgangspunkt für die gesamte Entwicklung stellt das Wintersportzentrum dar, wofür man rund 50 Kilometer Skipisten – derzeit verfügt der Kurort über 1,6 Kilometer – anlegen könnte zu denen fünf Drahtseilbahnen, davon ein Sessellift, führen werden.
Auf den etwa 40 Pisten mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad sollen sich über 9.000 Schihasen tummeln können. Um den nötigen Schnee zu sichern, wird es mehrerer Schneekanonen bedürfen. Das hierfür notwendige Wasser soll ein künstlich angelegter See spenden. Fernerhin stehen das Anlegen und Bauen von Wander- und Fahrradwegen, neuen Unterkunftsmöglichkeiten, Sportplätzen, Schwimmhallen und über 3000 Parkplätzen im Konzept. Neben Angelmöglichkeiten soll den Touristen die Gelegenheit geboten werden, die Flora und Fauna der Gegend kennenzulernen.