Ökologische Schande im Westgebirge

Bergsteigervereinigung sammelt 3500 Säcke mit Müll

Klausenburg – Einer der schönsten Seen im Land und beliebtes Ausflugsziel in Nordsiebenbürgen, der Beliș-Fântânele-See im Westgebirge/Munții Apuseni, ist ein ökologisches Desaster. Am vergangenen Wochenende sammelten 120 Mitglieder der rumänischen Bergsteigervereinigung (Clubul Alpin Roman) rund 3500 Säcke mit Müll.

„Zwei Tage lang in Acht-Stunden-Schichten zwischen Müllbergen zu stehen, an Land oder auf dem Wasser, zu Fuß oder in Kajaks, hat uns beeindruckt. Es war mehr als eine körperliche Beteiligung, es war auch eine emotionale Herausforderung für die Helfer“, lobte die nationale Forstbehörde den Einsatz. „Sie waren voller Ausdauer, Einsatz und hatten ein klares Ziel, abgeleitet von dem gesunden Grundsatz: Die Natur ist unser Zuhause.“

Der Leiter der Umweltschutzbehörde, Octavian Berceanu, erklärte gegenüber „Digi 24“, dass die freiwilligen Helfer vom Rathaus in Beliș keine Unterstützung erhalten hätten, obwohl dieses drei Wochen zuvor von der Aktion informiert worden war. „Diese Leute haben versucht, im ganzen Land Geld zu sammeln, um die notwendige Ausrüstung zu beschaffen und den See zu säubern, und das Rathaus hat absolut nichts getan, um sie zu unterstützen. Das ist eine Schande. Berceanu ist der Meinung, dass die Gesetze überarbeitet werden und Sanktionen eingeführt werden müssten, wenn sich ein Bürgermeister für einen „vierjährigen Kaiser“ hält.

Doch das Problem ist nicht nur eine gleichgültige öffentliche Verwaltung, sondern auch die Bewohner selbst. „Wir kennen alte Bräuche der Einheimischen in den Bergen, die ihren Müll in den Tälern und Schluchten zurücklassen, sodass dieser später durch die Bäche in den See gespült wird. Mit einer ordentlichen Abfallentsorgung durch die Rathäuser und sofortige Bußgelder ließe sich dieser Unsitte entgegenwirken“, heißt es von der Bergsteigervereinigung.

Der Beliș-Fântânele-See liegt auf einer Höhe von knapp 1000 Metern und hat eine Fläche von 9,8 Quadratkilometern. Er entstand zwischen 1970 und 1974 durch den Bau eines Staudammes, der 1978 in Betrieb genommen wurde. Auf dem Grund des Sees befindet sich das alte Beliș.