Bukarest – Die Omnia-Halle, wie man sie noch nie gesehen hat! Die immersive und interaktive Installation „Omission Possible“, die vom österreichischen Kunstkollektiv mutual loop speziell für diesen Raum mit seiner bewegten Vergangenheit konzipiert wurde, erschließt dieses fast vergessene Gebäude auf außergewöhnliche Weise und hinterfragt die Wahrnehmung des zeitgenössischen Menschen hinsichtlich der Wirkungen des Zeitablaufs auf historische Bauwerke und Symbole. Die Installation kann am 26., 27. und 28. August jeweils nur um 20.30 und 21.30 Uhr nach vorheriger Anmeldung an der Rezeption am Eingang der Omnia-Halle (str. Cristian Popișteanu 3) kostenlos besichtigt werden.
Das im Zentrum von Bukarest gelegene Gebäude Omnia Hall wurde 1967 vom rumänischen Architekten Cezar Lăzărescu als Zubau an den Sitz des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Rumäniens entworfen, in dem zunächst die Parteitage mit Nicolae Ceaușescu stattfanden. Ab 1989 wurde es zunächst vom rumänischen Senat und anschließend mehrere Jahre lang vom Nationalen Operettentheater als Proben- und Lagerraum genutzt. Im Jahr 2016 wurde das Gebäude an das Nationale Tanzzentrum Bukarest übergeben und wartet seither auf seine Renovierung.
„Aus architektonischer Sicht ist es ein erstaunliches Gebäude mit einer kontroversen politischen Geschichte. Die intensive Atmosphäre der Versammlungshalle, das nahezu performative Konzept der Bewegung in den Räumen, die üppigen unterschiedlichen Muster an Wänden und Decken und die hinter den Hauptsälen verborgenen Maschinen. Doch mit der Zeit hat die Patina eines verlassenen Gebäudes eine unheimliche Atmosphäre geschaffen“, so Martina Tritthart und Holger Lang / mutual loop.
Die Installation „Omission Possible“, entstand in Zusammenarbeit mit rumänischen Künstlerinnen und Künstlern, die auf Einladung der Organisatoren Audio-, Video- oder Fotomaterial über die rumänische Hauptstadt zur Verfügung stellten, welches mutual loop transformierte und in ihr Konzept integrierte. Einige der Künstlerinnen und Künstler werden auch live auftreten.
Diese Audio-Video-Neuinterpretation der Geschichte und der Symbole der Omnia-Halle entstand in Zusammenarbeit mit Tavi Anghelus, Ina-Alice Danila, Diana Draghici, Aurora Kiraly, Iosif Kiraly, Denise Lobont, Amalia Mititileu, Irina Motroc, Ana Petrovici-Popescu, Sever Petrovici-Popescu, Diana Paun, Angelica Stan, Alina Tofan, X-Art Collective, Béla Zoltán.
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Die Künstlerinnen und Künstler wollen mit ihrem Projekt die Erfahrung der Menschen mit diesem Ort zumindest vorübergehend verändern, vor allem nachts, und so zum Nachdenken anregen und eine Veränderung der Wahrnehmung und Nutzung dieses Raums in der Zukunft bewirken. Die Installation „Omission Possible“ ist das Ergebnis einer Forschungsreise und einer Diskussion mit dem Publikum in der Rezidenta BRD Scena9 im April 2022. Die Ergebnisse des Projekts werden im Oktober in Bukarest vorgestellt.
Die österreichischen Künstlerin Martina Tritthart und der Künstler Holger Lang arbeiten seit 2018 unter dem Namen mutual loop an verschiedenen Projekten in und um Europa zusammen. Neben der kuratorischen Arbeit schaffen sie künstlerische Interventionen, die oft temporär im öffentlichen Raum erscheinen, aber auch in traditionelleren Ausstellungsumgebungen stattfinden können. Eine ihrer Intentionen ist die Interaktion mit einer bestehenden Umgebung, die ein Ambiente bietet, auf das sie reagieren und mit dem sie arbeiten können. Dies kann die Schaffung oder Neuschaffung einer veränderten räumlichen Erfahrung beinhalten, aber auch eine bewusste Interaktion mit dem kulturellen und sozialen Hintergrund oder der Buntheit des Ortes, der im Mittelpunkt steht.