Temeswar (ADZ) – Das Internationale Dokumentarfilm- und Menschenrechtsfestival „One World Romania“ kehrt zum dritten Mal in Folge nach Temeswar/Timișoara zurück, mit Filmen aus der Auswahl der 17. Ausgabe, die unter dem Motto „Alege!“ (Wähle!) steht. Die lokale Ausgabe findet vom 19. bis 22. September im Victoria-Kino statt. Tickets können über die Webseite des Victoria-Kinos, cinemavictoriatm.ro, erhältlich.
In diesem Jahr haben die Veranstalter beschlossen, im Rahmen von „One World Romania“ über Dinge zu sprechen, über die meist geschwiegen wird. Sie haben sich bewusst für Solidarität statt Bequemlichkeit entschlossen und wollen lieber zuhören, als Überzeugungen aufzudrängen.
Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, den 19. September, um 20 Uhr, mit „Rejeito“, einem kraftvollen und bewegenden Porträt einer Gemeinschaft, die sich wehrt und ihre Würde verteidigt. Es steht viel auf dem Spiel: Angesichts der chaotischen wirtschaftlichen Entwicklung einer Region, die der Gnade eines multinationalen Bergbauunternehmens ausgeliefert ist, sind diese Menschen und Millionen andere Brasilianer von einem Damm bedroht, der brechen und alles in seinem Weg zerstören könnte.
Am Freitag, den 20. September, wird, ebenfalls um 20 Uhr, der Dokumentarfilm „No Other Land“ gezeigt, der die Bemühungen des jungen, in einem von Israel besetzten Dorf lebenden Basel Adra zeigt, um die völlige Auslöschung der palästinensischen Präsenz in dieser Region zu verhindern. Basel lernt Yuval kennen, einen israelischen Journalisten, der mit der palästinensischen Sache sympathisiert, und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen ihnen. Die Doku wurde auf der Berlinale 2024 als „Bester Dokumentarfilm“ ausgezeichnet.
„Vis. Viață“, der rumänische Dokumentarfilm von Ruxandra Gubernat, der am Samstag, den 21. September, um 20.30 Uhr gezeigt wird, begleitet drei Teenager in ihren letzten Schuljahren, während und nach der Covid-Pandemie. Una, eine Schauspielerin, Habet, ein Trapper, und Stefania, eine Umweltaktivistin, befinden sich auf dem Weg, Rumänien nach dem Schulabschluss zu verlassen und sind gefangen in einem Drama und einem Dilemma über ihre Zukunft.
Es mangelt auch nicht an etablierten bzw. aktuellen Festivalthemen, wie z. B. Arbeit im Kontext von künstlicher Intelligenz, Dilemmata von Jugendlichen, Umweltthemen, die Situation in Palästina und der Ukraine oder das Agieren von LGBTQIA+-Aktivisten unter autoritären Regimen. Das Festival endet am Sonntag, den 22. September, um 18.30 Uhr, mit „Queendom“, das eine Reise von Russland nach Frankreich zeigt, um die queere Künstlerin Gena Marvin vorzustellen, eine junge Frau von gerade einmal 21 Jahren, deren Performances sozial, moralisch und ästhetisch einzigartig im putinistischen Russland sind. Die treibende Kraft hinter Genas Aktionen ist nicht der Wunsch zu provozieren, sondern die Anerkennung ihrer Existenz, wie sehr sie auch dem Mainstream widersprechen mag – und das ist in den Augen der Künstlerin das Risiko schwerster Repressionen wert.
Im Anschluss an die meisten Filmvorführungen finden Diskussionen mit besonderen Gästen statt: Filmemacher, Vertreter lokaler NGO und Experten für die in den Filmen behandelten Themen. Die Filme werden auf Rumänisch und Englisch untertitelt.