Kronstadt – Innerhalb weniger Tage unterzeichneten knapp 12.000 Personen eine öffentliche Online-Petition, die die sofortige Einführung einer ununterbrochenen Betriebszeit für Flüge des Kronstädter Flughafens fordert. Die von der declic-Gemeinschaft gestartete Unterschriftenkampagne richtet sich an den Vorsitzenden des Kreisrates Kronstadt/Brașov, die Behörde, die diesen Flughafen verwaltet. Diese Initiative hat aber einen eher symbolischen Wert, denn, laut Aussagen des Chefs der Flugbehörde ROMATSA, Adrian Cojoc, könnten erst in rund drei Jahren nach der Eröffnung alle Voraussetzungen erfüllt werden, damit der Flughafen rund um die Uhr in Betrieb ist. Das sei auch dem Kreisrat bekannt gewesen, denn seitens des Kreisrates hätte man bereits 2018 von ROMATSA den Antrag auf eine Flugbetriebszeit von 12 Stunden beim neuen Flughafen gestellt, heißt es in einem Interview des ROMATSA-Direktors.
Außer den Kronstädtern und den anderen potentiellen Kunden des Flughafens ist auch die Fluggesellschaft Dan Air der große Verlierer durch diese Zustände. Dan Air, die einzige Fluggesellschaft mit mehreren Flügen von und nach Kronstadt, hat sich bekanntlich endgültig von dort zurückgezogen, weil auch das ab Januar 2024 versprochene 16-Stunden-Flugprogramm nicht ausreicht, um die für einen sicheren Profit berechnete Flugzeug-Rotation zu ermöglichen. Der Manager von Dan Air, Matt Ian David, hatte sich unter anderem enttäuscht gezeigt, wie passiv die Kronstädter in Bezug auf die Schwierigkeiten und selbst die Zukunft ihres Flughafens reagiert haben. Zurzeit gibt es beim Kronstädter Flughafen nur eine Fluggesellschaft (Wizz-Air), die Flüge nach zwei Destinationen (London und Dortmund) anbietet. ROMATSA meldet inzwischen Schulden in Höhe von 3,6 Millionen Lei, die der Flughafen Kronstadt, also der Kreisrat, zu begleichen hätte.