Hermannstadt - Am Donnerstagabend brach in der Kirche von Nadesch ein Teil der Kirchendecke ein und begrub die Kirchenorgel unter sich. Verletzt wurde bei dem Einsturz niemand. Die von Samuel Joseph Maetz im Jahr 1807 erbaute Orgel wurde noch am 11. Juni gespielt und befand sich in ordnungsgemäßem Zustand, so Hans Georg Baier, der Vorsitzende der HOG Nadesch. Am gestrigen Montag war eine Expertenkommission von Vertretern des Schäßburger Kirchenbezirkes, der Stiftung Kirchenburgen und des Arcus-Vereins sowie der Orgelbauer Burkhard Wenzel-Gazdag vor Ort, die den genauen Schaden begutachtete und einen Maßnahmenkatalog erstellen wird. Die Kirche selbst wurde im vergangenen Jahr durch starken Wind am Dach beschädigt, Dachziegel waren von der Südseite der Kirche gefallen. In der Folge war Wasser oberhalb der Orgelempore hereingeregnet, sodass sich ein Pilz von etwa einem Kilogramm bildete.
Dieser wurde entfernt und das entstandene Loch zugespachtelt, so Kuratorin Katharina Eiwen im Heimatboten der HOG Nadesch. Möglicherweise ist der Einsturz auf diesen holzzerstörenden Pilz zurückzuführen, so Baier. Erbaut wurde die Kirche von 1851 bis 1853. Mehr als 228.000 Lei an Spendengeldern waren bislang in umfangreiche Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen der Kirche investiert worden. Planungen zur Reparatur des Kirchendaches liefen bereits. Größere Reparaturen an der Orgel fanden unter anderem im Jahr 1892 und 1931 statt. Mitte der 1980er Jahre wurde zusätzlich zum Tretbalg ein elektrisches Gebläse montiert. „Der Tretbalg blieb trotzdem erhalten und wurde hauptsächlich bei Stromausfällen genutzt“, so Hans Georg Baier in einer Beschreibung zur Orgel.