Kronstadt- Im Rahmen der „Nacht der Museen“ am 16. Mai werden die Besucher einige Exponate nicht sehen können, weil diese mit einem weißen Laken bedeckt sein werden. Durch diese Protestaktion wollen die Organisatoren auf ein Phänomen hinweisen, das in den letzten Jahren das Kulturleben in Rumänien schwer beeinträchtigt hat.
Im letzten Jahrzehnt wurden über 120 Museumsgebäude an die ehemaligen Eigentümer zurückerstattet, während für die Kultureinrichtungen keine alternative Lösung gefunden wurde. In Kronstadt gibt es zwei Museumsgebäude, die sich in dieser Situation befinden. Das Gebäude am Marktplatz/Piaţa Sfatului, wo sich das Museum für Städtische Zivilisation befindet, wurde 2009 an die Eigentümer zurückerstattet.
Um das Gebäude zu kaufen, muss der Kreisrat Kronstadt über eine Million Euro zahlen, obwohl in der Zeitspanne 1991-2009 über 1,8 Millionen Lei für die Sanierung des Gebäudes ausgegeben wurden. Das Gebäude am Rudolfsring/Bd. Eroilor, in dem sich das Kunstmuseum befindet, wurde schon 2006 zurückerstattet und befindet sich in einem schlechten Zustand, jedoch können die lokalen Behörden keine Sanierungsarbeiten unternehmen, da es sich um einen privaten Besitz handelt. „Viele Gebäude, wo früher Museen funktioniert haben, sind jetzt Sitze von verschiedenen Banken. Das ist eine Situation, die in Europa einzigartig ist. Durch unsere Protestaktion wollen wir auf diese Situation aufmerksam machen“, erklärt Valer Rus, Leiter des Museums „Casa Mure{enilor“.
Beim Kunstmuseum wird das Gemälde „Türkischer Gefangenen-Konvoi“ von Nicolae Grigorescu zugedeckt und beim Museum „Casa Mureşenilor“ eine Büste von Silvia Mureşanu. Es wird erwartet, dass sich auch andere Museen der Protestaktion anschließen.