Orthodoxer Kindergarten im „Cartierul Arhitecților”

Hermannstadt – In Begleitung einer Delegation orthodoxer Geistlicher hielt Laurențiu Streza, Erzbischof in Hermannstadt/Sibiu und Metropolit des orthodoxen Bistums Siebenbürgen, am Montag, dem 11. Februar, im Neubau-Wohnviertel „Cartierul Arhitecților“ (Architektenviertel) am südlichen Stadtrand Hermannstadts einen Weihegottesdienst zur Eröffnung der Baustelle eines Kindergartens ab, der im ersten Halbjahr 2020 fertiggestellt werden und bis zu 150 Kindern eine vorschulische Bildungsheimat nach christlich-konfessionell-orthodoxem Muster bieten soll. Der Weihegottesdienst diente als Begleitzeremonie für den Guss des betreffenden Fundamentbaus auf einem Grundstück, das vom orthodoxen Bistum als neues Eigentum geführt wird. Laut einer Pressemitteilung des Hermannstädter orthodoxen Erzbistums und der lokalen Redaktion der orthodoxen Tageszeitung „Lumina“ werden in Erdgeschoss und Mansarde der neuen Immobilie sechs Klassenräume, eine Küche, ein Speisesaal, ein für verschiedene Zwecke verwendbarer Veranstaltungsraum und zweckentsprechende Büroflächen eingerichtet. Auf einer Nutzfläche von insgesamt 700 Quadratmetern sollen Kindergartenaktivitäten nach ganztägigem Programm sowie nachmittägliche Schul- und Hausaufgabenbetreuung durchgeführt werden können.
Das Neubau-Wohnviertel „Cartierul Arhitecților“ liegt in direkter Nachbarschaft des Hermannstädter Zentralfriedhofs, gehört jedoch dem territorialen Verwaltungsraum der sechs Kilometer weiter südlich gelegenen Ortschaft Heltau/Cisnădie an, deren Bürgermeister Gheorghe Huja (PNL) einer kürzlich von der Hermannstädter Kreisfiliale der USR beantragten Errichtung zweier Wahllokale in den Straßenzügen des Neubau-Wohnviertels eine Abfuhr erteilt hat (die ADZ berichtete am 6. Februar). Kritiker aus den Reihen der über 4000 berufstätigen Anwohner des Viertels bemängeln, dass der öffentlichen Kindergarten-Initiative durch das orthodoxe Erzbistum Siebenbürgen stattgegeben wird, gleichzeitig aber das Ansuchen auf Eröffnung zusätzlicher Wahllokale, was den wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürgern eine Fahrt zum nächsten Wahllokal in Heltau ersparen könnte, nicht gefördert wird.