„Out of the Box“-Projekt für und mit inhaftierten Menschen

Installationen im Anschluss in der Öffentlichkeit ausgestellt

Insassen der Temeswarer Haftanstalt arbeiten derzeit an künstlerischen Werken innerhalb des Projekts „Out of the Box“. | Foto: privat

Temeswar – Dutzende von Insassen der Justizvollzugsanstalt Temeswar/Timișoara werden zu bildenden Künstlern im Rahmen eines einzigartigen Kulturprogramms. „Out of the Box“ heißt das Programm, das von der bildenden Künstlerin Regina Damian koordiniert wird und darauf abzielt, Themen wie Toleranz, das Recht auf eine zweite Chance und die Prävention von antisozialem Verhalten anzusprechen.

Die Teilnehmer haben dabei die Möglichkeit, ihre Gedanken und Gefühle durch Kunst auszudrücken und so ihre persönliche Entwicklung zu fördern und auf eine echte soziale Wiedereingliederung vorbereitet zu werden. Die rund 30 Teilnehmer – Personen im Alter von 25 bis 50 Jahren – haben bereits mit der Arbeit an ihren künftigen Kunstwerken, großformatigen Installationen, begonnen. Konkret arbeiten die Inhaftierten zwei Monate lang an der Verwirklichung von künstlerischen Installationen. Mit vorhandenen Materialien, vor allem aus der Natur und dem Bauwesen, schaffen sie ihre eigenen großformatigen Installationen, die teilweise die Höhe eines Menschen erreichen. Jeder Gefangene geht „out of the box“ (zu Deutsch: „außerhalb der Box“) und wird in die Lage versetzt, seine eigene Geschichte zu erzählen. Mit Hilfe von künstlerischen Ausdrucksmitteln können sie ihre Gedanken auf eine andere Art und Weise als zuvor ausdrücken und so einen wichtigen Schritt zur sozialen Wiedereingliederung nach der Verbüßung ihrer Strafe tun. In den kommenden Wochen werden die Gefangenen unter der Anleitung von Regina Damian ihr Kunstwerk entwerfen und umsetzen, um das Projekt abzuschließen. Im Anschluss werden die geschaffenen Werke im öffentlichen Raum präsentiert.

Das Hauptziel des Kulturprojekts „Out of the Box“ ist es, auf die aktuelle kulturelle Dringlichkeit zu reagieren und das Interesse an Kunst und Kreativität wiederzubeleben, insbesondere bei Randgruppen. Das Projekt wird in Partnerschaft mit der Nationalen Strafvollzugsbehörde durchgeführt und vom Temeswarer Projektezentrum aus dem Soforthilfefonds für kulturelle Bedürfnisse finanziert.