Hermannstadt – Ovidiu Sitterli, Abgeordneter im Unterhaus des Parlamentes, hat sich am Montag aus der Sozialdemokratischen Partei (PSD) zurückgezogen, wie am Dienstag bekannt wurde. In einer Pressemitteilung wirft der Ortsverband seiner ehemaligen Partei Sitterli Verrat vor.
„Statt im Interesse der Rumänen zu arbeiten, wählte Herr Sitterli den einfachsten Weg: Austritt. Durch seinen Verrat glauben wir, dass Herr Sitterli den Hermannstädtern eine Entschuldigung schulde, da er nicht in der Lage war, sich den Erwartungen der Wähler zu stellen, die ihm das Vertrauen geschenkt haben,“ heißt es in einer Pressemitteilung des PSD-Ortsverbandes.
Sitterli selbst äußerte sich auf Nachfrage von „Tribuna“ nicht zu den Aussagen seiner ehemaligen Genossen. „Ich kommentiere niemandes Nachrichten. Ich habe sie nicht einmal gelesen. Ich bestätige, dass ich am Montag ausgetreten bin. Weitere Kommentare möchte ich vorerst nicht geben.“
Gegenüber „Agerpres“ bekannte Sitterli, dass er vorerst weiter sein Mandat ausüben wird, was vom Hermannstädter Ortsverband der PSD scharf kritisiert wird, da er von den Hermannstädtern auf der Liste der PSD für die Funktion im Parlament gewählt wurde. „Herr Sitterli hat der PSD viel zu verdanken.“
Bereits im März dieses Jahres hatte Ovidiu Sitterli seine Funktion als Interimsvorsitzender des PSD-Kreisverbandes Hermannstadt/Sibiu mit sofortiger Wirkung aufgegeben. Damals hatte es schon seit längerer Zeit Spannungen im Kreisverband der PSD gegeben. Mehrere PSD-Bürgermeister waren unzufrieden mit der Führung des Kreisverbandes sowie dem Einfluss von Gheorghe Suditu, dem Vorsitzenden des Ortsverbandes Hermannstadt, welcher seinen Posten im Mai, nach 21 Jahren, räumen musste.