Karansebesch – Auf der jüngsten Tagung des Karansebescher Stadtrats ist ohne viele Diskussionen der Vorschlag des Leiters der städtischen Kommunalbewirtschaftung, Mihai Minea, genehmigt worden, zur Ablagerung künftigen Bauschutts und von sonstigen schwer abbaubaren Überbleibseln des Bauwesens ein Areal der Stadt zu benutzen, das jenseits der Umgehungsstraße im nördlichen Teil der Stadt liegt und bis vor dem Nato-Beitritt Rumäniens dem in Karansebesch stationierten motorisierten Infanterieregiment als Übungsplatz für seine Panzer und gepanzerten Einsatzfahrzeuge gedient hatte.
Die Beschlussfassung war aus zwei Gründen dringend: Einerseits ist der bisherige – ebenfalls provisorische – Deponierungsort irgendwo hinter dem Maschinenbauwerk Caromet, unweit der Straße, die übers Eiserne Tor Siebenbürgens ins Hatzeger Land und nach Siebenbürgen führt, wegen Überfüllung nicht mehr benutzbar, andrerseits hat ein früherer Beschluss des Stadtrats, den Bauschutt in der Nähe des eingemeindeten Jupa unweit der E70 abzulagern, zu heftigen Protesten der Einwohner des Vororts geführt, worauf der Stadtratsbeschluss zurückgenommen wurde.
Das einzige Bedenken gegen den neuen Vorschlag von Transal Urbis brachte der Sprecher der oppositionellen Gruppe der PNL-Stadtratsabgeordneten, Alin Purdescu, ins Gespräch: „Wenn es stimmt, wie Sie uns versichern, dass die Agentur für Umweltschutz ihr Plazet zum neuen Bauschuttdepot gegeben hat, nur dann können wir mit diesem Vorschlag einverstanden sein.“ Darauf antwortete der Kommunalwirtschaftsverantworliche Minea: „Da wir es diesmal mit einem Grundstück zu tun haben, das der Stadt gehört, haben wir dieselbe Genehmigung der Umweltschutzbehörde für seine zeitlich begrenzte Nutzung als Bauschuttdepot eingeholt, die wir auch für die bisher benutzte brauchten.“
Wie lange dieses „zeitlich Begrenzte“ ist, danach fragte keiner unter den Stadträten die Verantwortlichen, und auch nicht, was mit dem vollen „zeitweiligen“ Bauschuttdepot geschieht, das bisher genutzt wurde. Bürgermeister Felix Borcean zeigte sich von der im Stadtrat diesmal und ausnahmsweise gezeigten Harmonie angetan: „Es ist gut, dass wir in so kurzer Zeit eine Alternativvariante finden konnten, die niemand in Zweifel zieht. Das alte Tankodrom passt, auch weil es ziemlich isoliert liegt, jenseits der Umgehungsstraße. Gut auch, dass die Diskussionen mit den Einwohnern von Jupa auf diese Weise beendet werden konnten. Allerdings sollten die es sich merken: Abfall und Bauschutt produziert nicht nur Karansebesch sondern auch Jupa. Überprivilegiert sollten sie sich nicht fühlen, dass sie sich als Ausnahme betrachten könnten.“