Temeswar – Wieder aufgerollt hat die Antikorruptionsbehörde DNA Bukarest eine der vielen anrüchigen Immobiliengeschäfte, die sich in den letzten Jahren in der Begastadt abgespielt haben. Die DNA-Staatsanwälte aus der Hauptstadt, die, wie in der ADZ mehrmals berichtet, seit Längerem die illegalen Immobiliengeschäften aus Temeswar in der Zeit nach der Wende ernsthaft unter die Lupe genommen haben, starteten nun zudem die Untersuchungen betreffend die Strafakte des Temeswarer Bega-Parkplatzes. Untersucht wird die kuriose Art und Weise, in der das rumänische Wirtschaftsministerium im Jahr 2014 einer Privatfirma bzw. HG Bega Turism, Eigentum der Temeswarer Großunternehmer und Millionäre, der Brüder Cristescu, den zentral gelegenen Parkplatz hinter dem Bega-Kaufhaus, zugeschanzt hat. Mehrere Beamte des Wirtschaftsministeriums wurden zu Anhörungen über diese Sache zur Antikorruptionsbehörde DNA Bukarest bestellt.
Alle Fragen drehen sich weiterhin um die Art und Weise, wie dieser wertvolle Platz mit einer Nutzfläche von 3700 Quadratmetern zwischen Bega-Kaufhaus und dem zentralen Bürgerpark, sein geschätzter Marktwert beträgt drei Millionen Euro, durch einen Beschluss vom 18. April 2014 vom Wirtschaftsministerium (Wirtschaftsminister in der Ponta-Regierung war zu jenem Zeitpunkt Constantin Niţă, PSD) einfach der vorgenannten Firma der Brüder Cristescu „geschenkt“ wurde. Im Dezember 2014 wurde der Platz als Eigentum der Temeswarer Privatfirma ins Grundbuch eingetragen. Laut den ersten Untersuchungen der DNA-Staatsanwälte sind dabei auch die ersten gefälschten Urkunden in dieser Akte entdeckt worden. Die Illegalität wurde schon vom Temeswarer Schiedsgericht verurteilt: Mit einem Beschluss vom 31. März 2016 wurde das Attest des Wirtschaftsministeriums zugunsten der Temeswarer Firma HG Bega Turism als nichtig erklärt.