Hermannstadt - Die Städte Bistritz/Bistriţa und Wels in Österreich streben eine intensivere Zusammenarbeit an. Erste Kontakte wurden Anfang vergangenen Jahres geknüpft. Initiiert wurden diese Kontakte von der Heimatortgemeinschaft Bistritz-Nösen (HOG). Im August 2013 besuchte eine Delegation der Stadt Wels um Bürgermeister Dr. Peter Koits Bistritz. Koits sagte bei der Gelegenheit, dass die Bemühungen um eine offizielle Städtepartnerschaft bereits weit gediehen seien, zitiert das Amtsblatt der Stadt Wels. Der Bistritzer Bürgermeister Ovidiu Teodor Creţu erhielt nun seinerseits eine Einladung nach Wels. Im Rahmen der vom 27. Februar bis 3. März stattfindenden Energiemesse soll ein Kooperationsmemorandum unterzeichnet werden, in dem die Absicht der Städtepartnerschaft festgeschrieben wird. Diese soll auf europäischen Werten gründen und in den Bereichen Kultur, Bildung, Wirtschaft und nicht zuletzt der Bewahrung von Traditionen gelebt werden.
Das von der Welser Stadtverwaltung vorgeschlagene Memorandum stellt einen ersten Schritt auf dem Weg zu einer offiziellen Städtepartnerschaft dar. Bereits jetzt ist für den 12. September dieses Jahres der Besuch einer Delegation aus Wels in Bistritz geplant. An diesem Tag ist eine Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Flucht bzw. der Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen geplant. Außerdem soll bei dieser Gelegenheit der Partnerschaftsvertrag unterzeichnet werden, teilt Dr. Hans-Georg Franchy, der Vorsitzende der HOG Bistritz-Nösen, mit. Im Gegenzug wird am 27. September der Vertrag nochmals in Wels unterzeichnet. Dort findet dann auch eine Gedenkfeier zur Evakuierung statt. Die Stadt Wels ist Patenstadt der Siebenbürger Sachsen in Oberösterreich. Viele Mitglieder der HOG bzw. Nordsiebenbürger Sachsen und deren Nachkommen leben in und um Wels, wo sie sich nach der Flucht 1944 ansiedelten.
Wie Franchy mitteilt, ist auch die deutsche Stadt Wiehl, zu der die Ortschaft Drabenderhöhe gehört, in der Vorbereitungsphase für eine Partnerschaft mit Bistritz. Federführend ist hier der neu gegründete Verein „Deutsch-siebenbürgisch-rumänischer Freundeskreis“.