Temeswar - Nostalgiegetränkt ist im Kulturhaus der Stadt Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare an diesem Tag alles: Die ausgestellten Materialien, das Publikum und auch die Ansprachen und Erzählungen. Nicht zuletzt auch das, was der Dichter und Schriftsteller Hans Dama außer seinen Texten an diesem Tag an Erinnerungen preisgibt.
Dem heute in Wien lebenden und in Großsanktnikolaus geborenen Dama ist nämlich seit Dienstag eine Ausstellung im „Kastell” von Großsanktnikolaus gewidmet. Die Zielgruppe ist breit gefächert, „Wir wenden uns mit dieser Ausstellung eigentlich an alle, denn wir wollen einen Status quo von damals darstellen“, sagt Dama, der in seinen Texten Literatur mit persönlichen Erlebnissen verknüpft. „Wichtig ist, zu zeigen, wie es damals war. Historisch seien solche Texte „Gold wert“, sagt der Wiener Hochschullehrer Hans Dama.
Mit seinem „wir” meint er sich selbst, aber auch Dorel Usvad (Anm.d.Red: Usvad stellte die Exponate zu einem einheitlichen Ganzen zusammen), der genauso wie Dama aus dem Kreis Temesch/Timiş kommt und eine neue Wahlheimat in Wien gefunden hat. Zu der Ausstellungseröffnung – die im Oktober auch in Temeswar zu sehen sein wird – waren nicht nur Bürger aus der Kleinstadt gekommen, sondern auch Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur und Geschichte aus Temeswar.
Der Vorsitzende des Temeswarer Schriftstellerverbandes, Cornel Ungureanu, meinte seinerseits, Dama würde mit seinen Texten die Nähe zu seiner Vergangenheit schildern und zusammen mit Usvad gelte er als „Insel rumänischer Kultur in Wien“. Der Bürgermeister der Ortschaft, Dănuţ Groza, nannte die Ausstellung „ein besonderes Kulturereignis für unsere Stadt”. Nicht zuletzt wies er darauf hin, dass die Präsentation nicht ganz unverhofft wenige Tage vor den Festtagen der Stadt Großsanktnikolaus stattfindet, Festtage, die ab morgen und bis Sonntag stattfinden.