Arad - Ist es nun ein Widerspruch zwischen zwei Ministerien, oder dann doch nur ein Konflikt genährt von lokalen Ambitionen? 30 zu besetzende Stellen in Bildungseinrichtungen der westrumänischen Großstadt Arad sind Grund für Animositäten zwischen dem Chef des Arader Kreisschulamts Claudius Mladin und dem Bürgermeister der Stadt, Gheorghe Falcă. Die Schulbehörde bezichtigt die Stadtverwaltung die vom Bildungsministerium kürzlich freigegebenen Stellen nicht genehmigen zu wollen, was „die Funktionalität der Bildungseinrichtungen und Sicherheit der Kinder stark beeinträchtigen wird“. Bürgermeister Falcă hingegen sagt, dass das Finanzministerium im Haushaltsplan kein Geld für dieses zusätzliche Personal vorgesehen habe, was auch die Stadt veranlasst, auf die Stellen zu verzichten. Didaktisches Hilfspersonal, aber auch nicht didaktisches Personal steht auf der Liste der Forderungen des Schulamts. Bereits im Juni hatte die Arader Schulbehörde einen Antrag an das Bildungsministerium gestellt, Stellen freizugeben, denn vor allem in Kindergärten gäbe es ein Defizit an Pflegepersonal.
„Wenn das Bürgermeisteramt weiterhin die Stellenausschreibung verzögert, riskiert das Arader Bildungswesen 30 Posten zu verlieren“, heißt es in der Pressemitteilung der Schulbehörde. Spätestens bis zum Beginn des neuen Schuljahres hofft man im Schulamt, dass der Wettbewerb zur Stellenbesetzung ausgeschrieben wird und dazu ist die Genehmigung der Stadtverwaltung notwendig. Die Verantwortung liege jedoch nicht bei der Stadt, sondern im Finanzministerium, so die Aussagen aus dem Pressebüro im Arader Rathaus. Der Bürgermeister selbst sagt dem Leiter der Schulbehörde mangelnde Kompetenz nach. Der Protest von Mladin sei unter anderem eine Stichelei in Richtung PSD-Parlamentarier aus dem Kreis Arad, die zwar für die Haushaltsumschichtung aus diesem Sommer Unterstützung für das Arader Bildungswesen versprochen hatten, „eine Unterstützung, die jedoch ausgeblieben ist“, so Falcă. Der Bürgermeister wies auch darauf hin, dass das Finanzministerium die Aufstockung des Stellenplans nicht genehmigt. Dies gehe aus einem Schreiben hervor, das auch in der Schulbehörde aufliegt, bloß der Leiter des Schulamtes habe den Text nicht richtig gelesen.