Petöfi Sándor und Held János einmal anders

Klausenburg – Für Sonntagabend, 24. September, lädt die Casa Tranzit für 19 Uhr zu einer Theatervorstellung entlang der Story vom ungarischen Folklore-Helden János vitéz ein, die mit dem gerne verklärenden Erzählton magyarischen Ursprungs in die Kritik geht. Die Aufführung spielt mitten in das Jubiläum des 200. Geburtstages von Dichter und Revolutionär Petöfi Sándor hinein, der 1849 unter bis heute ungeklärten Umständen in Siebenbürgen umgekommen war und fünf Jahre vor seinem Tod als Schriftsteller der Legende von Held János in Versform Berühmtheit erlangte. Das Schauspiel-Team um Réka Fazakas, Kriszta Kedves, Noémi Noya Szántusz, Zsuzsanna Tatár, Péter Varga, Komponist Péter Visky, Marketing-Agentin Vaida Cynthia und Produzentin Apollónia Bilibok jedoch betont allein den Namen von János und setzt vieles, wenn nicht gar alles daran, die heldischen Zutaten seiner Laufbahn aus dem allzu oft gleißenden Licht rührseliger Wiedergabe zu nehmen. Auch wer kein Ungarisch versteht – die Theatervorstellung bietet leider keine Art von Übersetzung – kann sich getrost unter das Publikum der Stärke von maximal 30 Erwachsenen und Kindern ab zehn Jahren mischen, ohne pikant bis in das Irredentistische hinein reichende Töne befürchten zu müssen. Die Saga vom Waisen und Schafhirten János, der sich als Husar im französischen Heer verdingt und auf dem Schlachtfeld gegen die Türken bewährt, um Jahre später auf märchenhafte Weise mit seiner verstorben geglaubten Jugendliebe zusammenzukommen, wird folglich in der politisch unabhängigen Casa Tranzit im zentralen Klausenburg/Cluj-Napoca zwar ohne inhaltliche Kürzungen aufbereitet, dabei aber im tiefsten Sinne des Wortes programmatisch auf Herz und Nieren geprüft. „Janós nem vitéz“ ist auf dem Plakat zu lesen, das die Klausenburger Division Boutique Agency und die Zeichnerin des Kinder-Illustrations-Büros miszlik.ro entworfen haben. Eintrittskarten können online auf dem Portal eventbook.ro reserviert werden.