Hermannstadt – Ab sofort ist es wieder möglich, im Consommé Bistro auf der Hechtgasse/Dr. Ioan Lupaș am Astra-Park in Hermannstadt/Sibiu Kaffee, Getränke, Kuchen und internationale Gerichte zu genießen. Die Speisekarte der kleinen Gaststätte an einer Straßenecke abseits der touristischen Fangmeile nimmt auf normale wie fleischlose Essgewohnheiten zu gleichen Teilen Rücksicht, wird wöchentlich neu gemischt und unterscheidet sich dezent vom kulinarischen Abfertigungsangebot des Großen Rings/Piața Mare, der Heltauergasse/Nicolae Bălcescu und des Kleinen Rings/Piața Mică. Ex-Trompeter und Koch Samuel Tatu freut sich auf das Wiedersehen mit der Stammkundschaft und auf hungrige Gaumen, die gesunden Durst nach Kunst, Literatur und Musik in bescheidener Lautstärke mitbringen.
Samuel Tatu durfte in den kritischen Wochen und Monaten der COVID-19-Krise für keinen einzigen Gast kochen, hat aber die Zeit nicht beschäftigungslos verstreichen lassen. Dank ungezählter Stunden Arbeit und Geduld seiner Hände und Baustellengeräte verfügt das Consommé Bistro seit Donnerstag, dem 2. Juli, um ein paar schmucke Tische und Stühle zusätzlich, die im überdachten Korridor und Treppenhaus zu entspanntem Essen und Trinken einladen. Ein Tisch kann unter der Rufnummer 0269/565591 reserviert werden.
Der mit weißer Farbe gestrichene und als Bedienungsfläche hinzugewonnene Korridor ist eng und erlaubt nur paarweises Platznehmen an den Tischen oder auf Barhockern eines Tresens, offenbart jedoch ein ausgefeiltes Stilgefühl, das all die zentral gelegenen Nachbarlokale nicht von sich behaupten können. Eine alte, steinerne und teils mit Sitzkissen belegte Wendeltreppe führt auf einen Balkon mit Tisch sowie zwei Stühlen, und letztlich über eine extrem steile Holztreppe gar hinauf in ein ebenfalls renoviertes Mansardenzimmer mit Teppich, das Koch Samuel zur freien Gäste-Bibliothek gestalten möchte. Auch die sanitäre Anlage lässt nichts zu wünschen übrig.
Das einzige, was dem erweiterten Consommé Bistro aktuell noch fehlt, ist die amtliche Genehmigung für die Änderung der Zweckbestimmung (rumänisch: schimbare de destina]ie) des schmalen Innenkorridors, die laut Samuel Tatu mit bis zu zwei Jahren Bearbeitungszeit einhergehen wird. So lange möchte und kann der geschäftsführende Koch jedoch nicht warten: „Ich werde meine Gäste auch an den neuen Tischen vor gut renovierter Kulisse bedienen und im Falle unangemeldeter Kontrollbesuche vom Bürgermeisteramt zugeben, dass ich da zwar – rechtlich betrachtet – illegal unterwegs bin, aber die nötige Dokumentation korrekt, vollumfänglich und rechtzeitig am zuständigen Schalter des Bürgermeisteramtes hinterlegt habe und es folglich nicht meine Schuld ist, dass die Bearbeitungszeit für das Ausstellen einer Genehmigung so viel Zeit erfordert!“