Karlsburg – Die 20. Jahresauflage der geisteswissenschaftlichen Princeton-Bukarest-Konferenz in englischer Sprache von Dienstag, dem 4. Juli, bis Donnerstag, den 6. Juli, an der Universität, die den 1. Dezember 1918 als den Nationalfeiertag Rumäniens im Namen führt, war für Karlsburg/Alba Iulia keine Premiere. Bereits 2016 hatten sich die damaligen Teilnehmer der „Princeton Bucharest Conference in Early Modern Philosophy“ im transsylvanischen Krönungsort des rumänisch modernen Nationalstaats zu ihrer Tagung getroffen. Die genannten drei Tage zu Anfang des Monats jedoch gehen zwingend in Karlsburgs Geschichte ein: über das breit gefasste Thema „Early Modern Knowledge from the Library to the Laboratory: Recipes, Experiments, Doctrines, Institutions“ (Wissen in der frühen Moderne von der Bibliothek bis zum Labor: Rezepte, Experimente, Doktrinen, Institutionen) wurde nicht nur im Senats-Saal der Universität Karlsburg diskutiert, sondern unmittelbar auch in der Aula Magna des Batthyaneums geforscht, dessen wertvoller Bücherbestand für das Nachlesen in historischen Originalausgaben von Spitzengelehrten des Alten Kontinents wie Francis Bacon, René Descartes, Isaac Newton und John Locke beispielhaft prädestiniert ist. Der Dank der prominentesten Dokumentationsbibliothek ganz Siebenbürgens, die partnerschaftliche Begegnung rumänischer und US-amerikanischer Akademiker der philosophischen Branche mit ausgerichtet haben zu dürfen, gilt vor allem Initiator Daniel Garber, Professor an der privaten Princeton University im Bundesstaat New Jersey, und Valer Daniel Breaz, amtierender Rektor der Universität Karlsburg sowie früherer Kultur- und auch Bildungsminister vor dem Amtsantritt des Regierungskabinetts um Ex-Premierminister Ludovic Orban. Auch Gabriel Dan Bărbuleț, Dekan der Karlsburger Fakultät für Geschichte, Philologie und Erziehungswissenschaften, half entscheidend mit, den US-amerikanischen Besuchern und ihren einheimischen Gastgebern die besten Universitätsräumlichkeiten in der Hauptstadt des Kreises Alba freundlich zu freier Verfügung zu stellen. Peter Anstey von der Sydney University, Scott Mandelbrote von der Cambridge University und Cornellis Schilt von der Vrije Universiteit Brussel, die den international besetzten Tagungskader verstärkten, dürften ihre jeweilige Heimreise genauso beeindruckt wie Laura Grigorescu von der niederländischen Rijksuniversiteit Groningen und Daniel Garber selber auch angetreten haben. Am nicht überraschend zahlreichsten in der Runde vertreten war die Universität Bukarest, in deren Forschungsinteresse Tinca Prunea Bretonnet, Dana Jalobeanu, Mihnea Dobre, Alexandru Liciu, Oana Matei und Grigore Vida zur philosophischen Spitzenversammlung nach Karlsburg anreisten. Hausherr Cristian Mladin, Büroleiter und interimistischer Direktor am Batthyaneum, tat es den Symposiums-Teilnehmern gleich und streifte sich vor dem Anfassen und Blättern in den sehr alten Büchern der Aula Magna Einmalhandschuhe über.