Bukarest - Die Idee zur Lesung mit dem Schriftsteller, Kinderbuch- und Hörspielautor Thommi Baake in Bukarest hatten die Mitarbeiterinnen aus dem Deutschen Kulturzentrum Temeswar. Im Kulturreferat des Schiller-Hauses waren wir natürlich darüber begeistert, da uns diese Idee Anlass dafür geboten hat, ein Projekt im Sinne der Förderung der deutschsprachigen zeitgenössischen Kinderliteratur zu starten.
Konkret soll das nur eins heißen: Deutsch lernende und Deutsch liebende Kinder aus Bukarest sollen deutsche Kinderbuchautoren unmittelbar erleben dürfen. Also traf an einem verschneiten Dienstagnachmittag, dem 11. Dezember 2012, die Klasse 5 D des Deutschen Goethe-Kollegs Bukarest mit der Klassenlehrerin Cristina Istrate im Kulturhaus „Friedrich Schiller“ ein. Thommi Baake schaffte es von Anfang an, die von der Schneeballschlacht im Hof aufgeregten Kinder in die Welt seines Buches „Erwin und die Leuchtgiraffen“ einzubeziehen und die Schüler und Schülerinnen hatten Gelegenheit, die Geschichten mitzugestalten. Es wurde eine Piratengeschichte vorgelesen und Thommi Baake fragte in die Runde: „Warum hat die Hauptgestalt ein Plastikbein und kein Holzbein, wie andere Piraten?“ Spontan kam aus dem Publikum die Antwort: „Weil das die neue Mode unter Piraten ist!“ Es folgten auch weitere kluge Antworten auf genauso spannende Fragen.
Es wurde auch viel gesungen und viel gelacht, ganz nach den Motto „Lach die Angst einfach weg, sing die Angst einfach weg!“ aus dem Refrain eines der Kinderlieder von Thommi Baake. Zum Schluss hatten die neugierigen Kinder viele und vor allem äußerst schlaue Fragen für den Schriftsteller. Sie wollten zum Beispiel wissen, ob der ehemalige Schauspieler daran gedacht hat, seine Geschichten in Theaterstücke umzuschreiben, oder ob er eine ruhige Umgebung brauche, um die Texte zu verfassen. Und wer meint, dass die Kinder von heute keinen Spaß an Literatur haben, der täuscht sich, denn alle Bücher von Thommi Baake, die zum Verkauf angeboten wurden, fanden den Weg zu den Schultaschen der jungen Leser. Natürlich nur mit Autogramm! Sowohl wir, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Schiller-Hauses, als auch die Schüler der deutschen Schule Bukarest warten gespannt auf Baakes nächsten Besuch in Bukarest, der auf jeden Fall 2013 stattfinden wird.