Temeswar (ADZ) – Der Vorsitzende der Temescher PNL, Alin Nica, erklärte am Wochenende die lokale Koalition mit der USR für faktisch tot. In einem Gespräch mit einem lokalen Fernsehsender sagte Nica, dass zumindest im Temeswarer Stadtrat die vor einem Jahr vereinbarte Allianz nicht mehr funktioniere und die liberalen Vertreter, allen voran Vizebürgermeister Cosmin Tabără, ständig von Bürgermeister Dominic Fritz und dem anderen Stellvertreter Ruben La]c˛u marginalisiert und drangsaliert werden. Am liebsten würden Fritz und Lațcău den Herrn Tabără mit dem Spitzen von Bleistiften betrauen, für die beiden habe Tabără nur eine dekorative Rolle, die USR-Vertreter würden sich mit ihm zu keinem wichtigen Thema austauschen und diesen nie nach seiner Meinung fragen. Es gäbe in der Temeswarer Stadtverwaltung keine Beratungen, keine Gespräche, keine Konsultationen, alle Entscheidungen treffe die USR im Alleingang.
Dies bedeute, dass die Koalition tot sei, sagte Nica. Man habe die Zusammenarbeit aufgekündigt, weil sich die USR nicht mehr um das Interesse der Temeswarer Bürger schere und nur noch darauf hinaus sei, Posten zu verteilen. Die USR wolle von der gegenwärtigen Schwäche der Temescher PNL profitieren und ziehe es vor, mit dem noch nicht endgültig aus der Partei ausgeschlossenen Lager um Raul Ambruș zusammenarbeiten. Um diesen und dessen Anhänger bei der Stange zu halten, habe sie die USR mit Posten in Verwaltungsräten belohnt; sie wolle die Zusammenarbeit mit der rechtmäßigen Führung der Temescher und Temeswarer PNL untergraben. Die USR hätte die liberalen Parteibeschlüsse respektieren sollen, wonach Ambruș und seine Schlägertruppe mit dem Ausschluss bestraft wurden, und nicht mehr mit diesen Leuten zusammenarbeiten.
Allerdings räumte Nica ein, dass im Kreisrat die Zusammenarbeit der PNL mit dem stellvertretenden Kreisratsvorsitzenden Cristian Moș und den USR-Kreisräten noch halbwegs funktioniere. Man pflege dort einen ständigen und konstruktiven Dialog, als Kreisratsvorsitzender gehe er auf die Meinung der USR-Vertreter ein und das sei eindeutig ein Zeichen, dass im Kreisrat die Koalition noch halte.
Wie die ADZ mehrmals berichtete, gab es im Temeswarer Stadtrat seit dem Zustandekommen der PNL-USR-Allianz andauernd Unstimmigkeiten zwischen den Koalitionspartnern. Mehr-mals stimmten die PNL-Ratsherren gemeinsam mit den Sozialdemokraten gegen den Wunsch des Bürgermeisters, die schlimmsten Auseinandersetzungen gab es jedes Mal zwischen Vizebürgermeister Lațcău und seinem Amtsvorgänger, dem Liberalen Dan Diaconu.