PNL-Skandal: Aus Nicas Drohungen wird vorerst nichts

Parteizentrale soll über Temeswarer Vorstandswahlen befinden

Temeswar (ADZ) – Der Vorstand der Temescher PNL hat am Dienstagabend beschlossen, dass die am Samstag ausgearteten Wahlen für den neuen Vorstand der Temeswarer Organisation von den zentralen Gremien der Partei in Bukarest geprüft werden sollen, so dass es vorläufig nicht zu deren von Alin Nica angedrohten Annullierung gekommen ist. Der interimistische Kreisvorsitzende der Liberalen zog damit die Konsequenz aus seinem gescheiterten Versuch, die PNL-Bürgermeister zu überzeugen, einen Unterstützungsbrief für ihn und für seine Freunde zu unterzeichnen. Der Brief sollte in den lokalen Medien veröffentlicht werden, doch nachdem sich kaum ein Bürgermeister bereit erklärte, ihn zu unterschreiben, wurde die Aktion von Nica gebremst. Auch verzichtete dieser auf die Einleitung des Ausschlussverfahrens gegen den am Samstag gewählten Vorsitzenden der Temeswarer PNL, Raul Ambruș, und gegen weitere drei minder prominente Mitglieder, die hinter Ambruș stehen. Auch von den Strafanzeigen, mit denen Nica am Sonntag drohte, war vorläufig nicht mehr die Rede.

Allerdings teilte Nica mit, dass er Ludovic Orban nicht mehr als Vorsitzenden der PNL anerkennen kann, dieser stecke angeblich hinter dem Debakel von Samstag, das er nur deshalb angezettelt habe, um sich die Unterstützung der Temeswarer Liberalen im Kampf um den Parteivorsitz zu sichern. Nica sei schockiert davon, dass in der Stadt der 1989er Revolution einige Parteimitglieder den Eintritt ihrer Kollegen in den Plenarsaal gewaltsam verhindern wollten, dass dabei die Polizei gerufen werden musste und dass dieselben Leute die Parteistempel gestohlen hätten.

Daraufhin forderte Orban den interimistischen Temescher Verbandsvorsitzenden auf, sein Amt niederzulegen. Es sei nur lächerlich, wenn Nica, der vorläufig auch der Temeswarer Filiale interimistisch vorsteht, das Wahlverfahren anprangert und dessen Annullierung fordert, obwohl er ja als interimistischer Vorsitzender der Hauptorganisator der lokalen Parteikonferenz und der Wahlen gewesen ist, sagte Orban. Wenn Nica unglücklich über den Wahlausgang sei, solle er zurücktreten und bei Bedarf auch das Parteischiedsgericht in Bukarest anrufen.

Der Kreisvorstand der PNL beschloss währenddessen, dass in Erwartung eines Urteils aus der Parteizentrale über die Wahlen von Samstag der interimistische Temeswarer Vorstand aufgelöst und neu gebildet werde und dass auch dieser neue Vorstand aufzulösen sei, sollte man in Bukarest die Wahlen für den Vorstand der Temeswarer PNL-Filiale als rechtmäßig anerkennen.