PNRR-finanzierte Infrastrukturarbeiten schreiten voran

Vergabeverfahren für Temeswarer Westumgehung angefochten

Temeswar/Großwardein (ADZ) – In Westrumänien werden die aus dem Nationalen Wiederaufbauplan PNRR finanzierten Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten an der Eisenbahninfrastruktur im erhöhten Tempo fortgeführt. Dies bestätigte Verkehrsminister Sorin Grindeanu am Wochenende in Großwardein/Oradea. Gearbeitet werde sowohl an der Linie Klausenburg/Cluj-Napoca – Großwardein als auch an der in vier Abschnitte eingeteilten Linie Karansebesch – Arad. Im Banat habe der italienische Bauausführer WeBuild mit den Arbeiten an der Strecken Lugosch/Lugoj – Temeswar Ost sowie an dem Abschnitt zwischen dem Rangierbahnhof Temeswar-Ronatz und Arad begonnen. Im Kreis Bihor würden die Arbeiten schneller als im Kreis Klausenburg vorangehen, weil das bergige Gelände im letzteren Kreis komplexere geotechnische Erhebungen benötigt, so der Verkehrsminister in Großwardein. Von großer Bedeutung für die Westregion sei außerdem der Bau der Schnellstraße zwischen Großwardein und Arad, es handele sich hierbei um ein Projekt von nationaler Priorität, wie Grindeanu erläuterte. Es sei ganz wichtig, dass diese Straße gebaut werde, weil somit ein Teil der Verbindung zwischen der Ostsee und der Adria, bzw. dem Ägäischen Meer über Rumänien führen werde und das Land von dieser strategisch bedeutenden Route nicht mehr ausgeschlossen wäre. Rumänien dürfe nicht zulassen, dass diese Nord-Süd-Achse über die ungarischen Städte Debrecen und Szeged und von dort nach Belgrad verliefe, sondern sie müsse über Debrecen nach Großwardein und von dort nach Temeswar über Arad führen. Von Temeswar aus werde man eine Autobahn in Richtung Belgrad bauen, versicherte Grindeanu, die Planung sei auch hier fortgeschritten. Im Falle der Schnellstraße Großwardein – Arad habe man bereits das Vergabeverfahren für jeden der drei Abschnitte dieser Strecke eingeleitet und hoffe, dass in wenigen Monaten mit dem Bau begonnen werden kann.

Währenddessen teilte die Nationale Gesellschaft für Verkehrsinfrastruktur CNAIR mit, dass das Vergabeverfahren für den Bau der 14 Kilometer langen, doppelspurigen Temeswarer Westumgehung angefochten wurde. Die CNAIR hatte ein türkisches Unternehmen mit dem Bau beauftragt, doch die Klausenburger Strabag-Tochter ARL und eine weitere am Verfahren teilnehmende Firma legten Beschwerden ein. Nun müssen diese vorerst untersucht werden, der Bau der Straße verzögert sich somit um mehrere Monate.