Temeswar - Der seit Schulbeginn offene Konflikt zwischen der Lehrerschaft des Temeswarer Nationalkollegs C.D.Loga, eine der Eliteschulen der Begastadt, und der Schulleitung bzw. der Direktorin Mariea Ştefan endete nun mit der Kündigung der Direktorin Ştefan und der stellvertretenden Schulleiterin Renata Boar durch einen Beschluss des Temescher Kreisschulinspektorats. Mit der Mathematiklehrerin Gizela Fuioagă, als Direktorin, und der Deutschlehrerin Simona Goşa, als stellvertretenden Direktorin, wurde gleichzeitig auch die neue Schulleitung ernannt. Dabei gibt die Leitung des Temescher Schulinspektorats, schon mit der verspäteten Reaktion auf diesen wochenlangen Streit, auf den ersten Blick keine schlechte, auf einen zweiten Blick jedoch eine zweideutige Figur ab: Laut Aura Danielescu, der Temescher Generalschulinspektorin, wurde mit der Kündigung gleichzeitig auch die Beförderung der abgesetzten Schuldirektorin beschlossen. Die ehemalige Schulleiterin Mariea Ştefan wurde zur Direktorin des Temeswarer Exzellenz-Zentrums ernannt. Damit sollen, laut Generalschulinspektorin Danielescu, die Verdienste der ehemaligen Schuldirektorin in ihrer Tätigkeit zur Verbesserung des Temescher Unterrichtssystems anerkannt werden. Das 2014 gegründete Temeswarer Exzellenz-Zentrum, das seine Tätigkeit im „Grigore Moisil“-Lyzeum entfaltet, wählt nach hohen Wertkriterien Kinder und Jugendliche für die Herausbildung von Leistungsgruppen in Schulfächern und in wissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Bereichen aus.
Die wochenlange Konfrontation zwischen den unzufriedenen Lehrern und der Leiterin des Loga-Lyzeums erreichte ihren Höhepunkt mit einer offiziellen, kollektiven Beschwerde, unterzeichnet von dreißig Lehrern der insgesamt 45 beamteten Lehrer der Schule, die an das Unterrichtsministerium, die Lehrergewerkschaft „Spiru Haret“ und an das Temescher Kreisschulinspektorat gerichtet war. Darin wurde die Schulleiterin eines diktatorischen Verhaltens gegenüber ihren Untergebenen, einer entwürdigenden Sprache und Haltung beschuldigt. Diese Anschuldigungen wurden von der Schulleiterin entschieden zurückgewiesen. Stimmen aus der Temeswarer Unterrichts- wie auch Politszene reden in diesem Fall jedoch auch von politischen Hintergründen. Die ehemalige Schulleiterin, zeitweilig auch Leiterin des Temescher Kreisschulinspektorats, war mit politischer Beihilfe der UNPR zu diesem Amt gekommen und würde auch derzeit von dieser Partei unterstützt. Es gäbe Hinweise, dass die Protestaktion gegen Mariea Ştefan von Temeswarer Getreuen der PSD, dem derzeitigen Partner der Regierungskoalition angefacht und geführt wurden. Die Tatsache, dass diese politischen Konflikte und Rivalitäten jedoch sogar in einer Schule ausgefochten werden, widerspiegelt neben etlichen anderen Fehlern unserer Schule auch die derzeit schädliche und unproduktive Politisierung unseres Unterrichtssystems.