Polizei klopfte auch bei einem Stadtrat an

Temeswar - In einem Verfahren bezüglich Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt die Polizei auch gegen den Temeswarer Stadtratsabgeordneten Andrei Petrişor. Dazu wurde er am Dienstagabend zur Kreispolizei Mehedinţi vorgeladen. Der PSD-Politiker sagte, er sei Opfer einer Verwechslung, da im Haus seiner Eltern eine andere Firma registriert sei und sich diese im Visier der Ermittler befinde.

Am Dienstagmorgen haben 22 Hausdurchsuchungen in Temeswar, Drobeta-Turnu Severin und Strehaia stattgefunden. Im Fokus standen 13 Firmen und Wohnungen von Unternehmern, denen Steuerhinterziehung in Höhe von zwei Millionen Euro nachgesagt wird. Nicht stattgefundene, dafür aber registrierte Transaktionen im Wert von mehr als fünf Millionen Euro hätten zu dieser Situation geführt, so die Hintergründe der Untersuchungen, bei denen 15 Personen auf der schwarzen Liste der Ermittler stehen.

Unklar ist, ob Andrei Petrişor im Zuge der Ermittlungen festgenommen, oder – wie er dem Mediafax-Korrespondenten versicherte – vorgeladen worden ist. Unter der Wohnadresse seiner Eltern sei eine Firma registriert, mit der er selbst Geschäfte gemacht habe und deshalb sei auch er ins Visier der Polizei geraten, so der 30 Jahre alte PSD-Stadtrat. Sein Vater, der Anwalt und ehemalige Vorsitzende des Temeswarer Tribunals, Petre Petrişor, sagte, eigentlich habe die Polizei seinen Bruder Ştefan gesucht, der zwar unter seiner Adresse gemeldet sei, aber nicht da wohne. Andrei Petrişor hat im Sommer 2012 sein erstes Mandat als Temeswarer Kommunalratsabgeordneter angetreten. Der Anwalt hat sich aus der Anwaltskammer suspendieren lassen und führt ein Pharma-Unternehmen.