Popoviciu wird doch nicht Präfekt

PNL-Regierung: Robu verspricht goldene Zeiten

Temeswar (ADZ) – Der kurz nach dem Sturz der Dăncilă-Regierung Anfang Oktober als neuer Temescher Präfekt gehandelte Alin Popoviciu, Generalsekretär des PNL-Kreisverbands und ein Vertrauter von Elena Udrea, soll nun für den Posten eines Staatssekretärs im Ministerium für Öffentliche Arbeiten, Entwicklung und Verwaltung in Frage kommen. Wie die Temeswarer Presse berichtet, hatte sich Popoviciu unter Parteikollegen mit seiner baldigen Ernennung noch vor der Parlamentsabstimmung über das Orban-Kabinett gebrüstet. Die von der PSD ernannte Temescher Präfektin Eva Andreaș soll demnächst entlassen werden, für das Amt will der PNL-Kreisverbandsvorsitzende Nicolae Robu ebenfalls eine Frau nominieren: Liliana Oneț hatte bereits während der USL-Regierung 2012 bis 2014 als Vizepräfektin gedient.

Popoviciu dagegen, der sich innerhalb der Temescher PNL keiner besonderen Beliebtheit erfreut und vor allem von einer aufmüpfigen Gruppe von Kleinstadt- und Gemeindebürgermeistern bekämpft wird, soll Insidern zufolge genau diese seine Feinde von Bukarest aus friedlicher stimmen, da das Entwicklungsministerium für die Fortsetzung der Finanzierung wichtiger Vorhaben zuständig ist, wie zum Beispiel die über das Nationale Programm für Lokalentwicklung (PNDL) abgewickelten Investitionen in die Kommunalinfrastruktur. Eine andere lokale PNL-Größe, Cosmin Buboi, soll dieser Tage erzählt haben, dass er Staatssekretär im Verkehrsministerium sein wird, doch letztendlich habe man ihm zu verstehen gegeben, dass dies nicht in Frage kommen kann, schließlich habe Buboi sein Abitur erst mit 37 Jahren geschrieben. Er soll allerdings im kommenden Sommer in Sackelhausen/Săcălaz für das Bürgermeisteramt kandidieren.

Wie die ADZ berichtete, will Nicolae Robu als PNL-Kreisverbandschef demnächst zahlreiche Behördenleiter auswechseln, vor allem jene, die seine Arbeit als Temeswarer Bürgermeister kritisch beobachteten und hin und wieder gegen das Bürgermeisteramt Geldstrafen verhängen ließen. Auf Robus Abschussliste steht zunächst die Leitung des Umweltamtes, aber auch jene der Staatlichen Bauaufsicht, da letztere Institution mehrere Kontrollen durchgeführt und dabei zahlreiche Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der Ausstellung von Baugenehmigungen festgestellt hat.

Kurz nach der Amtsübernahme der neuen Regierung erklärte Nicolae Robu, dass für die Stadt Temeswar eine goldene Zeit anbrechen würde, das PNL-Kabinett werde alle Pläne und Projekte der Stadtverwaltung unterstützen und tatkräftig mitgestalten. Er sei äußerst glücklich, dass seine Partei wieder das Land regieren könne, für Temeswar werde dies bedeuten, dass alle Projekte umgesetzt werden, so die Mehrzweckhalle, das neue Stadion, das regionale Notfallkrankenhaus, die Süd-Umgehung oder die Autobahn nach Belgrad. Er sei sicher, so Robu, dass er mit Premierminister Orban viel einfacher über Temeswarer Investitionsvorhaben sprechen könne. Letztend-lich könne niemand etwas einwenden, es sei klar, dass die künftige Kulturhauptstadt eine Priorität sein müsse, sagte Bürgermeister Robu.