Reschitza - In einer ziemlich verworrenen Pressemitteilung gibt die Präfektur Karasch-Severin zu, dass sie die Öffentlichkeit „ungenau informiert haben könnte” über die Schätzungen der Schäden, die von den Überschwemmungen vom Juni im Banater Bergland hervorgerufen wurden. Die 793.000 Lei, welche die Regierung vergangenen Mittwoch dem Banater Bergland zugesagt hat, stellten eine nur geringfügige Kürzung der tatsächlich angeforderten 809.418 Lei dar. Dieser Schaden beziehe sich aber bloß auf die Folgen der Überschwemmungen, die bis zum 28. Juni im Banater Bergland registriert wurden. Jene der drei katastrophalen Tage des 28., 29. und 30. Juni werden von neun Kommissionen separat geschätzt.
Man habe diese Schätzungen immer noch nicht abschließen können, heißt es seitens der Präfektur, also für die Regierungssitzung vom Mittwoch dieser Woche nur eine Teilschätzung zwecks Schadensdeckung vorlegen können, mit der Absicht, für die Regierungssitzung von kommender Woche einen abschließenden Schadensbericht vorzulegen.
Die Schwierigkeiten der Schätzung der Schäden vom 28. bis 30. Juni beruhen einerseits auf der Tatsache, dass viel mehr Privathäuser – vor allem in Bokschans Stadtteilen Măgura und Roman-Bokschan sowie in Şoşdea und im Reschitza eingemeindeten Ţerova – betroffen waren, andrerseits auf der personellen Zusammensetzung der Evaluierungskommissionen, deren Mitglieder oft sehr unterschiedlicher Meinung über den realen Umfang des vom Hochwasser angerichteten Schadens sind. Die 793.000 Lei seien ausschließlich für die Behebung von Schäden an der Infrastruktur des Kreises Karasch-Severin bestimmt, klärte die Präfektur auf. Das seien Abschnitte von Kreisstraßen, Brücken, Stege und verschlammte Täler oder Drainagegräben in Neumoldowa und Ferdinandsberg sowie in zwölf Gemeinden: Armeniş, Băuţar, Bozovici, Buchin, Bucoşniţa, Cornereva, Dognatschka, Eisenstein, Prigor, Slatina Timiş, Târnova und Turnu Ruieni.
Die in dieser Woche angeforderte Entschädigungssumme (ihr Umfang wird nicht präzisiert), komme nur teilweise Kommunen und Institutionen zugute, weil sie zum Großteil an Privatpersonen als Hochwasseropfer weitergereicht werden muss, dämpft die Präfektur die Hoffnungen mancher Rathäuser. Die Sturzbäche der letzten Junitage haben über 500 Häuser ganz oder teilweise zerstört und die Menschen müssen wieder zu einem Dach über dem Kopf kommen. Am schwierigsten sei es in Bokschan, alle Mitglieder einer Evaluierungskommission zu bewegen, einen Schätzungsbericht zu unterzeichnen. Auch die Gelder, die von der Präfektur in ihrer finalen Schadensschätzung kommende Woche angefordert werden, werden höchstens zur Hälfte der Infrastruktur – also den Gemeinden – zugute kommen, lässt die Präfektur vorausahnend wissen.