Premiere für das Temeswarer Kardiologieinstitut

Im Bild (v.l.n.r.): Prof. Dr. Markus Lins. Prof. Dr. Marian Gașpar, Konf. Dr. Cristian Mornos
Foto: Kardiologieinstitut Temeswar

Temeswar - Anfang der Woche wurde beim Temeswarer Kardiologieinstitut eine OP-Premiere für Temeswar/Timișoara registriert. Zum ersten Mal wurde hier erfolgreich eine perkutane, transfemorale Aortenklappenimplantation (TAVI) durchgeführt.

TAVI steht für „Transcatheter Aortic Valve Implantation“. Das heißt, die biologische Herzklappenprothese wird über einen kleinen Zugang mittels Katheter implantiert. Das TAVI-Verfahren wurde für Patienten mit einer hochgradigen Aortenklappenstenose entwickelt, die einen Herzklappenersatz benötigen, bei denen jedoch das Risiko eines klassischen Aortenklappenersatzes zu hoch ist. Das Verfahren wurde in den letzten Jahren vor allem bei älteren Patienten mit hohem Risiko für eine klassische Operation, Sternotomie und Herzversagen mit der Kord-Lungentherapie vorgenommen.

Das medizinische Verfahren in Temeswar wurde an einem 80-jährigen Patienten mit mehreren Risikofaktoren angewandt und bestand darin, eine spezielle Aortenherzklappe durch die Femoralarterie zu implantieren, ohne die Brust zu öffnen und das Herz anzuhalten.

TAVI-Implantationen wurden bisher erfolgreich in anderen rumänischen Kardiologiezentren in Bukarest, Neumarkt/Târgu Mureș, Jassy/Iași und Klausenburg/Cluj-Napoca durchgeführt. In weiteren europäischen Zentren ist das Verfahren in der medizinischen Kardiologie zur Routine geworden.

Die Intervention in Temeswar wurde von einem rumänisch-deutschen Team gebildet aus Kardiologiechirurgen, Anästhesisten, interventionistischen Kardiologen, Echokardiographen und medizinischem Spezialpersonal durchgeführt. Das Team bestand aus Prof. Dr. Markus Linz (Deutschland, Edwards Proctor), Prof. Dr. Marian Gașpar, Herz-Gefäßchirurg und Leiter der Temeswarer Klinik für Herz-Kreislauf-Chirurgie, Dr. Cristian Mornos, Dr. Daniel Nica, Dr. Mădălin Munteanu, Dr. Ani Mornos und Chef-Assistentin Livia Gheta. Die Implantation kostet 25.000 Euro, wird aber vom rumänischen Gesundheitsministerium durch spezifische Landesprogramme getragen.