Premierminister besucht A1-Baustelle bei Margina

In der Stadt Lugosch gehen PSD und PNL getrennte Wege

Temeswar (ADZ) – Premierminister Marcel Ciolacu hat am Wochenende in Begleitung von Verkehrsminister Sorin Grindeanu die Baustelle der A1-Autobahnlücke bei Margina im Kreis Temesch besucht. Die dortige, etwa neun Kilometer lange Lücke sei eine der größten Schanden Rumäniens, sagte der sich auf Wahlkampftour befindende Ciolacu. Das von UMB geleitete rumänisch-bosnische Firmenkonsortium habe jedoch bereits mit dem Bau dieser schwierigen Trasse begonnen, so dass er zuversichtlich sei, dass bis 2026 die Lücke geschlossen und dieses aus den Mitteln des Nationalen Wiederaufbauplans PNRR finanzierte Projekt termingerecht abgeschlossen werden könne.

Wie die ADZ mehrmals berichtete, muss der Autobahnverkehr auf die alte Nationalstraße DN 68A ausweichen. Zwischen Margina im Kreis Temesch und dem Weiler Holdea im Kreis Hunedoara bilden sich deswegen immer wieder lange Staus, vor allem an Wochenenden und während der Reisemonate August und Dezember. Die in den 1960er gebaute Straße ist dem gegenwärtigen Transitverkehr nicht gewachsen, so dass sie immer wieder instandgesetzt werden musste. Gegenwärtig laufen erneut Flickarbeiten. Die 14 Kilometer lange, kurvenreiche Strecke in den Vorkarpaten, die über die arg geplagten Dörfer Coșava und Coșevița führt, nimmt im Normalfall bis zu 30 Minuten in Anspruch, bei Staus bis zu 2 Stunden.

Für 5,7 Kilometer der insgesamt 9 Kilometer der A1 liege bereits die Baugenehmigung vor, so dass inzwischen 112 UMB-Angestellte mit den Arbeiten begonnen haben, sagte der Verkehrsminister. Seit 2013 plage man sich mit diesem A1-Abschnitt, so Grindeanu. Ihm aber sei es gelungen, das festgefahrene Projekt in die richtigen Bahnen zu leiten, so dass es nun gebaut werde. Der Wildbrücken-Abschnitt befinde sich noch in Planung, aber in einem Monat schließe man diese ab und man werde die Baugenehmigung erteilen, versicherte der Minister ferner. Begleitet wurden die beiden PSD-Spitzen Ciolacu und Grindeanu von Alfred Simonis, dem PSD-PNL-Kandidaten für den Temescher Kreisratsvorsitz.

Ebenfalls am Wochenende wurde in Lugosch/Lugoj der PSD-Kandidat für das Bürgermeisteramt, Călin Dobra, vorgestellt. Der Raum Lugosch-Fatschet/Făget sei schon immer die PSD-freundlichste Gegend im Kreis Temesch gewesen, sagte in Lugosch Verkehrsminister Grindeanu. Von hier stamme die Kraft der Partei in Westrumänien, hier müsse man den Bürgern beweisen, was man könne. In Lugosch treten PSD und PNL getrennt an, für die Liberalen zieht der 2020 gewählte und später wegen seines Wohnortwechsels nach Deutschland abgesetzte Liberale Claudiu Buciu erneut in den Wahlkampf. Die Sozialdemokraten konnten den aus Lugosch stammenden Ex-Temescher Kreisratsvorsitzenden C˛lin Dobra überzeugen, sich der Wahl zu stellen.