Reschitza - Bis Dienstagabend dauerten in Sinaia die Beratungen der Vertreter der Kreiskrankenkassen mit der Nationalen Krankenversicherungskasse, auf denen sowohl aktuelle Fragen der Haushaltsabwicklung des Gesundheitswesens, als auch die Hauptentwicklungsrichtungen besprochen wurden, die im Haushaltsplan 2014 Eingang finden sollen.
Wie Tudoriţa Nicula, Generaldirektorin der Kreiskrankenkasse CJS Karasch-Severin und jüngst bestätigte Leiterin der PSD-Frauenorganisation des Verwaltungskreises, mitteilte, standen auf der Tagesordnung der zweitägigen Beratung von Sinaia sowohl ein Kassensturz, um die finanzielle Lage der Krankenhäuser und des Gesundheitswesens überfliegen zu können, als auch Berichterstattungen der Steuerbehörde ANAF und die Überprüfung durch den Rechnungshof, welche der neu eingesetzte Chef der Nationalen Krankenversicherungskasse, Cristian Buşoi, gefordert hatte.
In Sinaia hat jede Kreisvertretung ihre Probleme eingehend darlegen können, berichtete Nicula, vor allem mit der Abwicklung der Nationalen Gesundheitsprogramme, dem Arzneienverbrauch der Krankenhäuser und dessen Finanzierung sowie ihre Vorstellungen zur Ausarbeitung der neuen Normen und des Rahmenvertrags mit den Krankenhäusern für 2014. Fragen des Audits, aber auch das Funktionieren der Module des Integrierten Informatiksystems und der elektronisch erfassten Verschreibungen von Arzneien kamen auf die Tagesordnung, samt konstatierten Problemen.
Jeder der Kreisverantwortlichen der Krankenversicherungen war in Sinaia gemeinsam mit seinem Direktor für Vertragsbeziehungen zu den Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten angereist. Während die Finanzierer des Gesundheitswesens sich berieten zum Thema, wie sie bis Jahresende mit dem verfügbaren Geld das Gesundheitswesen am Leben halten, beschäftigt die Krankenhausleiter zunehmend der Zwang zur Zusatzfinanzierung. Der ziemlich flexibel denkende Direktor des Reschitzaer Kreiskrankenhauses, Dr. Dumitru Secăşan, beispielsweise, hat sich relativ schnell angefreundet mit der Idee des Gesundheitsministeriums, den Ärzten zu erlauben, im Krankenhaus und unter Nutzung der technischen Ausstattung der Krankenhäuser, außerhalb ihrer Dienstzeit Privatordinationen zu betreiben und dafür dem Krankenhaus zehn Prozent ihrer Einnahmen abzutreten. Nur: Dr.Secăşan findet, dass diese zehn Prozent, die das Ministerium vorgeschlagen hat, unrealistisch seien, weil die Instandhaltungskosten der teuren medizinischen Geräte selbst bei einer Teilnutzung durch die privat ordinierenden Ärzte nicht gedeckt werden.
Die Einnahmenaufteilung von 60 Prozent für den Arzt, 30 Prozent für das Hilfspersonal der Privatordination und 10 Prozent für das Krankenhaus müsste noch durchdiskutiert „und realitätsentsprechend gemacht“ werden, meint Dr. Secăşan: „Zehn Prozent für das Krankenhaus, das ist herzlich wenig, unter Umständen, wo das Krankenhaus sowohl die Räumlichkeiten als auch die Technik zur Verfügung stellt – und beides sind Dinge, die in Schuss gehalten werden müssen. Was Geld kostet, mehr Geld, als von den zehn Prozent Anteil eingenommen werden kann. Jedes Gerät, so neu es auch ist, muss instandgehalten, muss mit Verbrauchsmaterial versorgt und muss auch mal repariert werden. Grundsätzlich ist die Idee aber gut und zu unterstützen, aber die Prozentanteile müssten revidiert werden, wenn es klappen soll. Sonst haben wir uns damit Konflikte ins Haus geholt.“
Zum größten Vorteil des Hereinholens der Privatmedizin exklusiv in die Krankenhäuser gehört, laut Dr. Dumitru Secăşan, die Chance, dass die Krankenhäuser die größten und ausschließlichen Dienstleister des Gesundheitswesens werden. Privatkliniken werden so zu Nebendienstleistern, wo diejenigen hingehen, die es sich (noch) leisten können. Sicher impliziert das auch die Krankenhäuser als Räumlichkeitsanbieter: „Wir müssen sehen, dass die Privatordinationen tipptopp in Ordnung sind, wenn wir daran mitverdienen wollen“, gibt sich Dr. Secăşan realitätsbewusst, „aber wir haben in unserem Krankenhaus gute Voraussetzungen, schnell einen solchen Rahmen zu schaffen. Auch die Ambulatorien können so in Krankenhäuser (zurück)verwandelt werden. In der Ausstattung des Krankenhauses hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel zum Guten gewendet.“