Ein international anerkannter Chirurg kommt nach Kronstadt/Braşov und verhilft dem privaten „Sf. Constantin“-Hospital als Leiter der Chirurgie-Abteilung zu ärztlichen Glanzleistungen sowie zu einem hervorragenden Ruf im ganzen Land. Der Arzt heißt Bogdan Moldovan. Als Anerkennung seiner Verdienste wurde nun vorgeschlagen, ihm den Titel eines Ehrenbürgers von Kronstadt zu verleihen.
Das will die Kronstädter Filiale der Sozialdemokratischen Partei nicht akzeptieren. In einer Pressemitteilung, die der Kronstädter Senator und Arzt Florin Orţan gemeinsam mit dem PSD-Fraktionsleiter im Stadtrat, Lucian Pătraşcu, unterzeichnen, heißt es unter anderem, dass der Titel eines Ehrenbürgers an Personen verliehen werden müsse, die durch ihre Tätigkeit den Bürgern der Stadt dienen. Ein gut bezahlter Job, der durch Einzahlung der Kronstädter bei der Kasse eines privaten Krankenhaus finanziert wird, gehöre nicht zu diesen Tätigkeiten. Dadurch werde eher die private Gesundheitsversorgung gefördert, während das staatliche öffentliche über die Krankenkasse finanzierte Gesundheitssystem vernachlässigt werde.
Die Kronstädter Sozialdemokraten wollen zeigen, dass sie zu ihren Prinzipien stehen, dass sie also das Recht der Bürger auf kostenlose ärztliche Betreuung verteidigen. Dieses Recht stehe den Kronstädtern als pünktlichen Steuerzahlern zu.
Die PSD-Pressemitteilung klingt nach Parteipropaganda und ist populistisch, weil auch die Sozialdemokraten in Kronstadt bisher so gut wie nichts bei der Verbesserung des öffentlichen Gesundheitssystems vorweisen können.
Leider sind erstklassige ärztliche Dienstleistungen auch hierzulande zu einem Luxus geworden, den sich nur jene leisten können, die über das notwendige Geld verfügen.
Der Chefchirurg Bogdan Moldovan leistet gute Arbeit und verdient auch gut. Nicht er ist zur Verantwortung zu ziehen, dass es in den staatlichen Krankenhäusern schlecht aussieht. Das Dankeschön der Kronstädter an ihn in Form einer Ehrenbürgerschaft wird leider von politischen Disputen in Frage gestellt.