Private Fördermittel für Schulgebäudesanierung

Verfallene Gebäude stehen im Hof des deutschen Gymnasiums

Temeswar – Die Stadtverwaltung plant die Sanierung der stark verfallenen einstigen Werkstätten und der Kantine des ehemaligen Architektur-Lyzeums „Ion Mincu“, das heute einen Teil der Klassen 0-4 sowie die Klassen 5-8 des deutschen „Nikolaus Lenau“-Lyzeums in Temeswar/Timișoara beherbergt. Die Kommune hat dafür ein Partnerschaftsmodell mit der zivilgesellschaftlichen Organisation „Miltonia“ entwickelt, die insgesamt 2 Millionen Euro in die Sanierung, Ausstattung und Umgestaltung der beiden Gebäude investieren möchte. Der Stadtrat wird in Kürze über das zehnjährige Partnerschaftsabkommen entscheiden. Nach Ablauf dieser Frist sollen die Gebäude vollständig renoviert in den Besitz der Stadt zurückfallen.

„Ich begrüße dieses Partnerschaftsmodell mit der Zivilgesellschaft, um moderne Räume für Bildung und Lernen zu schaffen. Vielen Dank an alle, die gemeinsam mit der Stadt in Projekte investieren, die der Gemeinschaft echten Mehrwert bringen“, sagt der Bürgermeister von Temeswar, Dominic Fritz. „Temeswar braucht solche Modelle der Zusammenarbeit, in denen Vertrauen und gemeinsame Verantwortung in reale Investitionen für die Menschen umgesetzt werden. Die Umsetzung erfolgt schrittweise, damit die Räume so schnell wie möglich genutzt werden können.“

Die betroffenen Gebäude liegen in unmittelbarer Nähe des Botanischen Gartens und stehen seit sieben Jahren, quasi seit der Umstrukturierung des „Ion Mincu“-Lyzeums, leer. Sie erwirtschaften derzeit keinerlei Einnahmen für die Stadt. Die Stadtverwaltung prüfte zuvor mehrere Nutzungsmöglichkeiten, unter anderem eine Umwandlung in medizinische Einrichtungen. Nach Rücksprache mit dem Bildungsministerium wurde diese Option jedoch verworfen. Mit dem neuen Konzept sollen die Bildungsprofile erhalten und um kulturelle Aktivitäten ergänzt werden.

Im Rahmen des Abkommens wird der Miltonia-Verein zunächst dringend notwendige Maßnahmen ergreifen, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern und die Räume zu reinigen. Anschließend folgen umfassende Investitionen für die vollständige Sanierung. Geplant sind Bildungs- und Kulturprogramme, darunter Workshops, Ausstellungen, Debatten, thematische Wettbewerbe sowie Veranstaltungen für Jugendliche und Schüler.

Die Finanzierung erfolgt durch eigene Mittel des Miltonia-Vereins sowie durch weitere Förderungen. Die Stadt Temeswar wird die technischen Unterlagen prüfen und die Organisation bei verwaltungstechnischen Prozessen unterstützen. Während der Partnerschaft verbleiben die Gebäude im Besitz der Stadt.