Busiasch/Temeswar – Der Busiascher Verein „Vergissmeinnicht“ will zusammen mit freiwilligen Helfern in diesem Herbst die erste Auflage der „Banater Deutschen Kulturtage“ veranstalten. Klingt der Titel auf Rumänisch zwar ähnlich wie die Heimattage so ist das Konzept verschieden und fokussiert auf mehr Sichtbarkeit im öffentlichen Raum. Das lange aber vielsagende Motto der Veranstaltung lautet „Eine Reise durch drei Jahrhunderte Geschichte im Banat - Von der Befreiung der Temeswarer Festung 1716 durch Prinz Eugen von Savoyen und der ersten Bierfabrik in Temeswar 1718 bis zu den international tätigen Unternehmen unserer Tage!“ Die Veranstalter, eine Gruppe von Rumäniendeutschen und deutschliebenden Rumänen, möchten damit die kulturellen Werte der deutschen Minderheit in die Öffentlichkeit bringen, einen interkulturellen Dialog anregen und ein jährliches Festival, mit festem Platz im Eventkalender der Stadt initiieren. Dabei soll die Geschichte der Deutschen im Banat und ihr Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung der Region bekannt gemacht werden. Die „Banater Deutschen Kulturtage“ sollen alle Bürger, egal welcher Minderheit sie angehören, ansprechen, mit einer Schau deutscher Kultur, Geschichte, Literatur, Sport, Musik, Tanz, um eine frische Per-spektive darauf zu bieten. Die Veranstaltungen sind für alle Altersklassen gedacht und für alle, die daran Interesse haben, unabhängig ob Deutsche oder Rumänen oder andere Minorität.
Die festliche Eröffnung der „Banater Deutschen Kulturtage“ soll in Temeswar am 4. Oktober stattfinden. Geplant ist an dem Wochenende, dass der Verein „Asociația Reconstituiri Istorice“ die Übergabe des Stadtschlüssels von Mustafa Pascha an Prinz Eugen von Savoyen aufführt. Konzerte verschiedener Genres sind geplant, von Klassik zu Rock und Jazz (am Samstag), natürlich aber auch Volksmusik und Volkstanz (am Sonntag). Für Kinder soll ein Vormittag mit Tanz, Basteln und Völkerball stattfinden. Für das Kulinarische will man Partnerverträge mit bekannten Restaurants in Temeswar schließen und auch mit der hiesigen Bierfabrik.
Als Vorgeschmack auf das Festivalwochenende ist allerdings schon im September eine kurze Veranstaltungsreihe geplant. Als erstes soll ein Symposium über die Geschichte der Banater Schwaben und deren Einfluss auf die gesamte Region organisiert werden, dann eine Lesung aus dem literarischen Werk der aus Nitzkydorf stammenden Nobelpreisträgerin Herta Müller in ihrem Geburtsort und zwei Veranstaltungen in Bad Busiasch/Buziaș: ein Walzerabend vor dem Kasino im Park und eine Fahrradtour in die Weinberge. Die Fahrradtour will man an die Busiascher Jubiläumskirchweih zum 150. Weihetag der katholischen Kirche knüpfen, die Radler sollen nach der Radtour bei der Aufstellung des Kerweihbaumes dabei sein.
Als Geldgeber hat für die Veranstaltungen im September und Oktober bisher das Demokratische Forum der Deutschen im Banat zugesagt. Das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland hat durch Konsulin Regina Lochner seine Unterstützung zugesprochen und es wurden Finanzierungsanträge an die Stadt- und Kreisverwaltung gestellt, sowie das Sponsoring von deutschen Unternehmen aus der Region erbeten.