Kronstadt – Kronstadt/Braşov hat als bekannte und beliebte Reisedestination in letzter Zeit ein Problem bei der An- und Abfahrt der Reisebusse. Die Stadtverwaltung hat sie aus der Inneren Stadt (dem Kronstädter historischen Stadtzentrum mit seinen engen Straßen) verbannt. Das soll, so hofft man beim Bürgermeisteramt, den Verkehr entlasten. Bis Oktober des Vorjahres galt die untere Promenade (Aleea Tiberiu Brediceanu) am Fuße der Zinne, entlang der Stadtmauer als eigens für Reisebusse gedachter Parkplatz. Dort wird nun der Verkehr ganz verboten – die Promenade soll als solche genutzt werden, wobei da auch Kinder spielen können und mehr Freiluftveranstaltungen zu einem neuen schönen Standort kommen.
Die Reisebusse bringen die Touristen bis zur Postwiese/Livada Poştei und fahren anschließend zu einem Bus-Parkplatz beim ehemaligen Munizipalstadion im Bartholomae-Viertel am Stadtrand. Von der Postwiese werden die Touristen dann auch wieder abgeholt. Die maximale Haltedauer ist auf eine Viertelstunde beschränkt.
Diese Regelung bringt den Reiseveranstaltern aber Ärger - vor allem wenn es sich um Touristen handelt, die in Hotels untergebracht sind. Sie müssten mit ihrem Gepäck in Taxis umsteigen und so ihre Anreise fortsetzen. Dieselben Unannehmlichkeiten müssen sie dann auch bei der Abreise in Kauf nehmen. Wenn bei den zwei größten Hotels im Stadtzentrum (Aro-Palace und Capitol) die Verkehrspolizei vielleicht ein Auge zudrückt und einen Reisebus bis zu den zwei Hotels vorfahren lässt, so ist das bei kleineren Hotels, z.B. in der Oberen Vorstadt, nicht möglich.
Der Tourismusverband „Asociaţia Incoming Romania“ mit Sitz in Bukarest hat nun den Stadtrat Kronstadt aufgefordert, die neuen Regelungen zu überdenken, eventuell rückgängig zu machen. Es sei unzumutbar, heißt es nun in einer Interpellation, die Stadtrat Christian Macedonschi im Namen dieses Tourismusverbandes auf der jüngsten Stadtratssitzung vorbrachte, von Touristen, vor allem wenn es sich um ältere Semester handelt, zu erwarten, dass sie sich zu Fuß oder mit dem Taxi zu ihrem Hotel begeben müssen. Vorgeschlagen wird, den Reisebussen die Zufahrt in die Innere Stadt weiterhin zu gestatten, eventuell mit einer Geschwindigkeitseinschränkung. Denkbar wäre, eine Weiterfahrt in der Klostergasse bis zum Waisenhausgässer Tor und retour zu genehmigen.
Ob man beim Bürgermeisteramt eine Lösung findet oder einen Kompromiss eingeht, ist fraglich, da in der Tat große Busse ab Postwiese sich kaum fortbewegen können ohne zu riskieren, im Verkehr blockiert zu werden. Von Bus-Parkplätzen kann in diesem Stadtgebiet, wo chronischer Parkplatzmangel herrscht, keine Rede sein.