Hermannstadt - Der Kreisrat Hermannstadt/Sibiu veröffentlichte in dieser Woche auf seiner Internetseite die Liste mit neuen Vorhaben, die er mit Geldern der Europäischen Union finanzieren lassen will. Die Liste enthält 41 Projekte, von denen viele noch „Projektideen sind, die wir mit den Leitern der dem Kreisrat untergeordneten Institutionen besprochen haben“, erläuterte der Kreisratsvorsitzende Martin Bottesch. „Zuerst muss man die Finanzierungsrichtlinien der Europäischen Union für die nächsten sieben Jahre abwarten und dann sehen, ob die Projekte dazu passen“, fügte er hinzu. Die Kosten von 25 Projekten wurden bis jetzt geschätzt: Über 230 Millionen Euro benötigt der Kreis für seine vielseitige Entwicklung.
Das teuersten Projekte sind im Bereich Tourismus geplant. Für die touristische Erschließung der Gegend Hohe Rinne/Păltiniş-Cindrel mit dem Bau neuer Skipisten und -lifte sowie der Verbesserung von Infrastruktur und Serviceeinrichtungen sind 124 Millionen Euro veranschlagt. Günstiger ist der vorgesehene Bau von 300 Kilometern Fahrradwege im Kreis: 1,16 Millionen Euro werden dafür sowie für die Einrichtung von Picknickplätzen und Infozentren gebraucht. Der Bergrettungsdienst „Salvamont“ soll für 6,8 Millionen Euro neue Fahrzeuge, Rettungsausrüstung, ein Hubschrauber sowie fünf Rettungspunkte erhalten. Auch die Fortbildung der Mitarbeiter ist geplant. Weitere 700.000 Euro sind für das Lawinenmanagement im Fogarascher Gebirge veranschlagt.
Neben dem Tourismus stellen die Kreisstraßen einen wichtigen Punkt des Entwicklungsplans dar. Die Renovierung von sieben Straßen soll rund 80 Millionen Euro kosten. Das mit 27 Millionen Euro teuerste Vorhaben ist die Modernisierung der Straße Großau/Cristian-Poiana Sibiului-Kreisgrenze mit dem Verwaltungskreis Alba. Die Straße zwischen Marktschelken/Şeica Mare-Busshardt/Vecerd soll für 24 Millionen renoviert werden. Weitere Projekte sind Törnen/Păuca-Stolzenburg/Slimnic, Scharosch/Şaroş pe Târnave-Birthälm/Biertan-Reichesdorf/Richiş, Poiana Sibiului-Ludosch/Ludoş-Giesshübel/Gusu, Salzburg/Ocna Sibiului-Abtsdorf/Ţapu.
Aus EU-Geldern soll der Bau eines neuen Kreiskrankenhauses mit 400 Betten, die Renovierung oder Einrichtung der neuen psychiatrischen und pneumologischen Zentren finanziert werden, die Kosten sind bislang noch unklar. Ein Zentrum für Gewaltopfer sowie eines für Kinder und Jugendliche mit Verhaltensstörungen ist geplant.
Der Bau eines Mehrzweckzentrums im Freilichtmuseum im Jungen Wald/Pădurea Dumbravă soll 1,6 Millionen Euro kosten. Ein weiteres Projekt sieht die Restaurierung der Baudenkmäler im Freilichtmuseum für 1,35 Millionen Euro vor. Die Kosten für die Digitalisierung des Archivs der Kreisbibliothek „Astra“ werden auf 430.000 Euro geschätzt, außerdem sollen alle Bücher mit Funkchips für rund 1,2 Millionen Euro ausgestattet werden.