Projektwettbewerb für Kulturveranstaltungen ins Stocken geraten

Kronstadt - Es scheint, dass das Kronstädter Bürgermeisteramt, unter dem Vorwand der Corona-Krise, in diesem Jahr überhaupt kein Geld für Kulturveranstaltungen ausgeben will. Nach Ausrufung des Notstandes Mitte März haben die Lokalbehörden bekanntgegeben, dass der Wettbewerb für Kulturprojekte abgesagt wurde.

Anfang Juni wurde dann mitgeteilt, dass Kulturprojekte trotzdem finanziert werden, aber mit gekürztem Budget. Für Kulturveranstaltungen waren ursprünglich 2 Millionen Lei aus dem Stadthaushalt vorgesehen (viel weniger im Vergleich zu anderen Städten), nun wurde die Summe auf die Hälfte reduziert. Die Kulturvereine wurden gebeten, ihre Projekte an die Corona-Krise anzupassen und neue Veranstaltungs-Formate zu finden. Danach ist nichts mehr passiert, obwohl fast drei Monate vergangen sind. Laut Sorin Toarcea, Pressesprecher des Bürgermeisteramts, wurde die Prozedur für den Projektewettbewerb noch nicht fertiggestellt. Für Kulturvereine, die zum Beispiel Veranstaltungen unter freiem Himmel geplant haben, steht es schlecht. Falls die Projekte erst im September genehmigt werden, wird es womöglich zu spät sein. Dass Kronstadt ein eher bescheidenes Kulturangebot hat, ist allgemein bekannt.

Letztes Jahr hatten sich 25 Kulturvereine für die Finanzierung ihrer Veranstaltungen beworben, 16 davon erhielten Summen zwischen 35.000 und 100.000 Lei. Für Kulturevents wurden im Jahr 2019 eine Million Lei zur Verfügung gestellt. Vergleichsweise hat die Stadtverwaltung Hermannstadts letztes Jahr siebenmal soviel Geld für Kulturveranstaltungen vorgesehen, wobei es in Klausenburg zwölfmal soviel Geld gab wie in Kronstadt. In diesen Städten gibt es andererseits aber auch viel mehr Kulturvereine, die sich um die Finanzierung bewerben.