Prosanova: Plattform für junge Literatur

Bukarest (ADZ) - Das Prosanova-Festival ist die größte und bekannteste Veranstaltung zu junger deutschsprachiger Gegenwartsliteratur – „jung“ bezieht sich dabei aber vor allem auf den Grad der Eta-blierung. Seit 2005 wird das Festival alle drei Jahre von der Redaktion der Literaturzeitschrift „BELLA triste“ in Hildesheim organisiert. Dieses Jahr musste es von dort ins Internet verlegt werden – was nicht nur Nachteile hat: Die Homepage ist für die meisten Literaturinteressierten doch leichter erreichbar als Niedersachsen.

Unter dem Motto „Glätte und Reibung“ geht es dieses Jahr nicht nur um literarische Texte selbst, sondern auch um das Selbstverständnis von Autoren und Autorin-nen sowie des deutschen Literaturbetriebs. Spannend am Festival ist, dass die Einladungspolitik sowie die Zusammenstellung des Programms tatsächlich die meist nur beschworene Diversität schaffen, was neue Perspektiven außerhalb des eigenen Erfahrungshorizonts eröffnet.

Neben Lesungen mit oder ohne Gesprächen diskutieren Autorinnen und Autoren Themen wie „Schreiben und Scheitern“, oder gehen der Frage „Wessen Kulturbetrieb?“ nach. Entspannung verspricht die Kategorie „softes Genießen“.

Auch Literatur mit Rumänienbezug findet Erwähnung: Unter dem Titel „Was bleibt“ wird den Texten verstorbener Autoren und Autorinnen Raum gegeben. Unter anderem präsentiert der rumänisch-deutsche Lyriker, Übersetzer und Kritiker Alexandru Bulucz Texte der Schauspielerin und Autorin Aglaja Veteranyi – bekannt vor allem durch „Warum das Kind in der Polenta kocht“, die 1962 in Bukarest in eine Zirkusfamilie hineingeboren wurde und sich 2002 in Zürich das Leben nahm.

Das Festival findet vom 11. bis 14. Juni auf prosanova-festival.net statt, der Ticketpreis beträgt zwischen zehn und vierzig Euro – innerhalb dieser Grenzen kann selbst bestimmt werden, wie viel man ausgeben kann und mag.