Orawitza - In einer jüngsten Pressemitteilung protestiert GEC Nera, die Ökologische Gruppe für Zusammenarbeit „Nera“ aus Orawitza (Kreis Karasch-Severin), gegen das Holzfällen inmitten des Schutzgebietes Jervani, das vom Reschitzaer Forstamtsbezirk verwaltet wird. Im Managementplan des Nationalparks Semenik – Karascher-Schluchten, einem vom wissenschaftlichen Beirat des Parks und anderen Interessensvertretern befürworteten Dokument, wird dieser Ort als Schutzgebiet bezeichnet. Dazu erklärte der Forstamtsbezirk Reschitza öffentlich, dass das Holzfällen im Forstgebiet Jervani zugelassen sei und nur die vom Windbruch beschädigten Bäume gefällt werden.
Um sich bezüglich dieses Unterfangens im Detail zu informieren, beantragte GEC Nera bei der Verwaltung des Nationalparks Semenik - Karascher Schluchten aufgrund des Gesetztes Nr. 544 von 2001 einige der Öffentlichkeit zugängliche Informationen, wie eine Kopie des Kurzprotokolls, wo festgehalten ist, welche Bäume im Forst Jervani vom Windbruch erfasst wurden; eine Kopie des Beschlusses des wissenschaftlichen Beirates anlässlich der Genehmigung im Gebiet Jervani des Holzschlags für die Beseitigung des Windbruchschadens; und die Genehmigung dieser Partie vom Ministerium für Umwelt, Gewässer und Wälder.
Laut Dringlichkeitserlass Nr. 57 von 2007, Art. 22, Buchst. g, aktualisiert im Jahr 2015, werden in den Schutzgebieten „...im Falle, dass Naturkatastrophen Waldland beschädigen, die Beseitigung dieser Auswirkungen mit Genehmigung der Verwaltung aufgrund des Beschlusses des wissenschaftlichen Beirates und mit Zulassung der öffentlichen zentralen Behörde für Umwelt- und Waldschutz durchgeführt“. Deshalb die Forderung nach den laut Gesetz nötigen Dokumenten.
Die Verwaltung des Nationalparks Semenik - Karascher Schluchten hat diese Informationen den Umweltschützern nicht zur Verfügung gestellt. Sie hat aber GEC Nera benachrichtigt, dass die Waldpartie Nr. 203 in der Produktionseinheit X bzw. in der durch Forsteinrichtung erschlossenen Einheit 86 offen ist, ohne jedoch anzugeben, dass und ob es sich um ein zum Forst Jervani gehörendes Gebiet handelt.
Um einen Vergleich des von GEC Nera identifizierten Gebietes mit gefällten Bäumen und den von der Verwaltung des Nationalparks Semenik - Karascher Schluchten zur Verfügung gestellten Informationen aufzustellen, hat GEC Nera zusätzliche Unterlagen beantragt: einen fotografierten oder gescannten Teil der Forstkarte, die auch das Forstgebiet Jervani mit den dazugehörenden Produktions- und eingerichteten Einheiten umfasst und eine Tabelle mit den Koordinaten, die diese Einheiten abgrenzen. Auch diese Angaben wurden von der Verwaltung des Nationalparks Semenik - Karascher Schluchten nicht zur Verfügung gestellt.
In ähnlichen, von GEC Nera monitorisierten reellen oder von Romsilva und seinen Untereinheiten erfundenen Fällen, wo es sich um Windbrüche handelte, hat die Forstbehörde Romsilva entschieden, Partien zum Fällen von Bäumen, die vom Windbruch beschädigt wurden, nach „speziellen“ Auktionen mit einem einzigen Teilnehmer oder einer direkten Vergabe des Auftrags zu eröffnen. Solche Auktionen werden in den jüngsten Aussagen der Vertreter des Wettbewerbsrates als „missbräuchlich und illegal“ bezeichnet.
Des Weiteren wurde im Wald der von der Forstbehörde Romsilva gewünschte Holzeinschlag durchgeführt, der einige Monate nicht überprüft wurde, weshalb in dieser Zeit nach Belieben Holz gefällt wurde, wobei erst nachträglich angefertigte Belege zeigten, dass „nur“ die vom Windbruch beschädigten Bäume gefällt wurden. Im Falle, dass NGOs und die Presse dies vermeldeten, musste der Bearbeiter für die gesunden gefällten Bäume nur symbolische Geldstrafen, im Vergleich zum eigentlichen Wert der missbräuchlich und illegal gefällten Holzmasse, zahlen. Nur selten erhielt auch der Förster, der das Holzfällen überprüft hatte (oder hätte überprüfen müssen), eine symbolische Geldstrafe.
Hinsichtlich des Holzfällens bei Jervani meint GEC Nera zum Schluss der Pressemitteilung, dass es höchstwahrscheinlich sei, dass in der von ihr identifizierten Gegend des Forstamtsbezirks Reschitza gegen den Dringlichkeitserlass Nr. 54 von 2007 verstoßen wurde, indem in einem Schutzgebiet Holzfällen zugelassen wurde, und dass die Verwaltung des Nationalparks Semenik - Karascher Schluchten gegen das Gesetz Nr. 544 von 2001 bezüglich des freien Zugangs zu öffentlichen Informationen verstoßen habe. Diese Schlussfolgerungen und die spezifische Begründung der Forstverwaltung möchte GEC Nera an die zuständigen Einrichtungen der EU weiterreichen.