Proteste mit Kühen in Temeswar

Studenten fordern sechs Prozent vom BIP für Bildung

Keine Kühe, die man melken kann: Studenten demonstrierten gegen die Entscheidung der Regierung, Studiengebühren zu erhöhen.
Foto: Zoltán Pázmány

Temeswar – Studenten aus dem ganzen Land haben am Mittwochabend auf dem Domplatz in Temeswar/Timişoara gegen die staatliche Unterfinanzierung des Bildungswesens protestiert. Sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts sollten laut einem Vertrag, den vor einigen Jahren sämtliche Parteien unterzeichnet haben, in die Bildung des Landes fließen. Bis heute hat sich diese Maßnahme nicht durchgesetzt und nun plant die Regierung Studiengebühren zu erhöhen. Rund 200 Studenten demonstrierten gegen die neuen Gebühren und forderten die Einhaltung des Sechs-Prozent-Plans. Die jungen Protestler hatten für die Demo eine Kuh aus Kunststoff durch die Innenstadt getragen. Auch eine echte Kuh wurde von einem Bauernhof für die Protestaktion gemietet. Initiator der Bewegung war der Studentenverein ANOSR.

„Wir gehen auf die Straße, damit der Staat die Bildung fördert und die versprochenen sechs Prozent vom Bruttoinlandsprodukt auszahlt. Die Studiengebühren sowie die Unterkunftspreise für Studentenheime sind drastisch gestiegen, mehr als die Hälfte der Studierenden schaffen es aus finanziellen Gründen nicht, ihr Studium abzuschließen“, so Brânduşa Lungu, stellvertretende Leiterin des ANOSR. „Rumänien liegt an vorletzter Stelle, was die Zahl der Studienabsolventen betrifft. Wir wünschen uns, dass die Gesetze eingehalten und dass man Bildung mit oberster Priorität behandelt.“