Arad - Auch die Arader haben es trotz der Hundskälte des heurigen Winters stark mit dem Protestieren: Nicht nur die lautstarken Gegner der neuen Gesetzesinitiativen der Regierung versammeln sich gewissenhaft zu Demos im Stadtzentrum, sondern auch jene Arader, denen die lokalen Angelegenheiten am Herzen liegen. Es sind dies zum Teil besorgte, zum Teil entrüstete Eltern und Familienangehörige, Schulkinder sowie Lehrer aus mehreren Schulen der Stadt, die nach einem kürzlichen Beschluss der Stadtverwaltung und mit Genehmigung des Arader Kreisschulinspektorats zu Beginn des neuen Schuljahrs 2017-2018 höchstwahrscheinlich geschlossen werden sollen. Davon betroffen sind zwei Arader Lyzeen und drei Gymnasien.
Laut laufender Gesetzgebung können staatliche Schuleinheiten als Rechtsperson nur mit mindestens 300 Schülern bestehen und funktionieren, was im Fall der betroffenen Schulen ab Herbst sicher nicht mehr gültig sein wird. Laut Schulinspektorin Laura Nădăban, Pressesprecherin des Arader Kreisschulinspektorats, ist dieser Beschluss mit dem drastischen Sinken der Schülerzahl in fast allen Anfangsklassen des Primär-, Gymnasial- und Lyzealzyklus aber auch mit den hohen zusätzlichen Auslagen zu begründen. So wurden 2014 in den Nullklassen 3954 Schüler gezählt, derzeit sind es 3787 und im Herbst rechnet man höchstens mit 3662. In der V. Klasse waren 2014 genau 4212 Schüler eingeschrieben, im Herbst werden es nur 3440, also um 656 weniger sein. 2014 zählte man in der IX. Klasse/Tagesunterricht noch 3219 Schüler, ab Herbst 2017 wird diese Gesamtzahl nur mehr 2996 ausmachen.
Wie erfolgt diese Umorganisierung des Arader Schulsystems? Die Gymnasialschule „Brüder Neumann“ (die konstant sinkende Schülerzahl erreichte 2016 eine Gesamtzahl von 165 Schülern) wird mitsamt den zwei Kindergärten der Gymnasialschule „Nicolae Bălcescu“ einverleibt. Das Technische Kolleg „Aurel Vlaicu“ (sinkende Schülerzahl plus zusätzliche Ausgaben von 656.000 Lei in diesem Schuljahr) wird mit dem Lyzeum „Henri Coandă“ zusammengeschlossen. Das technische Lyzeum „Caius Iacob“ und die Gymnasialschule „Caius Iacob“ werden eine einzige Schuleinheit bilden. Beschlossene Sache ist für diese Schule auch die Sanierung und die Modernisierung des neuen Schulgebäudes in der Nucet-Straße. Zusammengeschlossen werden auch das Technische Kolleg für Bauwesen und das technische Lyzeum „Iuliu Moldovan“. Beide Schulen weisen eine Reduzierung der Schülerzahl aber auch beträchtliche Überschreitungen der Ausgaben, mit 721.000 bzw. 401.000 Lei, auf. Die Gymnasialschule „Stefan Cicio Pop“ wird dem Lyzeum „Brüder Neumann“ einverleibt.