Reschitza – Am Freitag hatte der PSD-Kreisvorsitzende von Karasch-Severin, der Abgeordnete (und seit Monaten selbsternannte Spitzenkandidat für den Kreisratsvorsitz) Silviu Hurduzeu im Rahmen einer Pressekonferenz die Kandidatenliste der mitglieder- und (noch) stimmenstärksten Partei Rumäniens, der PSD, für das Bürgermeisteramt in den 77 Kommunen des Banater Berglands bekanntgegeben. Am einfachsten war es für ihn, die Kandidaten für jene Bürgermeisterposten bekanntzugeben, die von der PSD gehalten werden: „Auch im Herbst 2024 werden dieselben Leute antreten.“
Am schwierigsten schien es dem aus Karansebesch stammenden Hurduzeu, den PSD-Bürgermeisterkandidaten seines Städtchens bekanntzugeben. Einerseits hatte er in der Weihnachtszeit von seinen beiden Parteivorgesetzten, Regierungs- und Parteichef Ion M. Ciolacu und dessem Ersten Stellvertreter in Regierung und Partei, Sorin Grindeanu, eine schallende öffentliche Ohrfeige erhalten, als diese anlässlich ihres Besuchs in Karansebesch verkündet hatten, dass der amtierende Bürgermeister, Felix Borcean, auch der Bürgermeisterkandidat 2024 ist – wobei Hurduzeu vorher immer wieder gesagt hatte, dass es für den Spitzenkandidaten eine Vorentscheidung geben werde. Nun drehte Hurduzeu den Spieß um: „Eine vorherige Sondierung der Chancen der Kandidaten, die in Karansebesch seitens der PSD Bürgermeister werden möchten, ist eine naturgemäße Entscheidung, einfach, weil mehrere unserer Kollegen dort antreten wollen. In keiner anderen Ortschaft haben wir mehrere Kandidaten fürs Bürgermeisteramt, also ist dort auch keine Vorentscheidung nötig.“
Bezüglich Reschitza nannte Hurduzeu niemand, winkte aber mit dem Zaunpfahl: „Wir treffen kommende Woche – also zwischen dem 5. und 12. Februar – eine Entscheidung und Sie werden den Bürgermeisterkandidaten der PSD für Reschitza genannt hören. Aber Sie sehen ihn auch jetzt schon vor sich.“
Hurduzeu war flankiert vom amtierenden Bürgermeister von Ferdinandsberg, Luca Mălăiescu, vom PSD-Fraktionsführer im Kreisrat, Ioan Crina (PSD-Interna: „Den Johnny nominieren wir nicht mehr!“) und vom amtierenden Chef der Gesundheitsdirektion DSP, Ionu] Popovici, ein Wendehals, der für den hochbezahlten Posten des Chefs bei der Direktion für Öffentliche Gesundheit (wofür er überhaupt keine Qualifizierung mitbringt) die gesamte Kreisorganisation seiner Partei, der PMP, zum Überlaufen zur PSD (oder wenigstens zum Stimmen mit der PSD) gezwungen hatte – ADZ berichtete.
Von den dreien, die sich mit Hurduzeu den Journalisten gestellt hatten, kann also nur Popovici der PSD-Gegenkandidat des in allen Umfragen haushoch führenden amtierenden Bürgermeisters von Reschitza, Ioan Popa (PNL), werden. Vom Bürgermeister von Dognatschka, dem Straßenbauunternehmer Remus Rof, der lange Zeit als PSD-Spitzenkandidat für Reschitza gehandelt wurde und der seit Januar 2023 kleine Wahlwerbungszettel mit seinem Konterfei verteilen lässt, ist überhaupt nicht mehr die Rede.