Ferdinandsberg – Die „Binnenausscheidung“ der PSD-Kandidaten für den im Dezember 2024 freigewordenen Bürgermeistersessel in der Kleinstadt Ferdinandsberg/Oțelu Ro{u wird immer spannender (die Bewohner von Ferdinandsberg hatten nach der Wende ihr Desinteresse gezeigt, den Namen der ehemaligen Schwerindustrie-Stadt zu ändern – sie ist benannt nach dem ortsansässigen, heute stillgelegten, Stahl- und Walzwerk: „Oțelu Roșu“/„Roter Stahl“).
Jüngst hat Magda Lungu, die ehemalige Präsidentin der Ortsorganisation der PNL, die zur PSD umgeschwenkt ist, als ihr vom PSD-Bürgermeister Luca Mălăiescu ein Posten als Vizebürgermeisterin angeboten wurde, als Fünfte ihren Anspruch auf den PSD-Spitzenkandidatenrang bei den zeitgleich mit den Präsidentschaftswahlen am 4. Mai angesetzten Nachwahlen fürs Bürgermeisteramt öffentlich gemacht.
Gleich nachdem der vielmalige PSD-Bürgermeister Luca Mălăiescu infolge der Parlamentswahlen vom Dezember 2024 für die PSD in den Senat aufrückte, hatte Nicolae Beg, der Bürgermeister der vielseitig profilierten Großgemeinde Marga im Bistra-Tal – auch Ferdinandsberg liegt am selben Fluss – Anspruch auf die Kandidatenrolle in der PSD-Hochburg signalisiert. Beg ist gegenwärtig Präsident der Union der Gemeindebürgermeister Rumäniens.
Bald nach Beg tat auch der Vizebürgermeister der Stadt, Grigore Goja, der gegenwärtig in Ferdinandsberg die Bürgermeistervollmacht interimistisch ausübt, kund, dass er gerne Voll-Bürgermeister werden möchte. Daraufhin wurde öffentlich, dass auch die Ehefrau des zum Senator aufgerückten langjährigen PSD-Bürgermeisters, Marieta Mălăiescu, gern den Sessel ausprobieren möchte, den jahrelang ihr Ehemann von Dienst wegen gedrückt hatte. (Wer ein gutes Gedächtnis hat, wird sich erinnern, dass vor den Kommunalwahlen 2016 einige der schon seit mehreren Mandaten im Amt befindlichen PSD-Bürgermeister des Banater Berglands das Experiment probiert haben – oder probieren wollten – mal ihre Ehefrauen im Rathaus sitzen zu lassen. Luca Mălăiescu hatte damals allerdings im letzten Augenblick Frau Marieta zurückgepfiffen und war einmal mehr selber – erfolgreich – angetreten. Nicht zuletzt hat der aus Ferdinandsberg stammende Dan Sârbu – er sitzt gegenwärtig für die PSD im Kreisrat Karasch-Severin – ebenfalls Interesse an der Teilnahme an der PSD-internen Ausscheidung, in Folge angeblicher Umfrageteste, in der Stadt angemeldet.
Die wendehalsige Magda Lungu erklärte den Medien des Banater Berglands forsch: „Ich habe mich entschieden, mit aller Entschlossenheit ins Rennen einzusteigen, denn ich möchte das Recht erringen, meine Gemeinschaft zu unterstützen. Ich beteilige mich als Kandidatin an der Umfrage der PSD, um meine Chancen auszuloten, weil ich eine Ortsgeborene bin, weil ich die Bedürfnisse der Stadt aus dem Effeff kenne, da ich schon Vizebürgermeisterin hier war und auch weiß, was zu tun ist, um die Entwicklung der Stadt fortzusetzen.“ Zudem sei sie auch Stadträtin in Ferdinandsberg gewesen, habe aber auch in der Privatwirtschaft gearbeitet. Sie danke zudem „dem Herrn Senator“ für die Opportunität, die er ihr als Kandidatin fürs Kandidatinsein geboten habe…