Reschitza - Auf der jüngsten Tagung des Stadtrats Reschitza haben die Ratsherrn einstimmig beschlossen, die Anlagen des ehemals zum „Jugendathenäum“ im Moroasa-Viertel gehörenden Sommertheaters und Freiluftkinos ans Regionale Radiostudio der Rumänischen Radiogesellschaft für 49 Jahre zu verpachten. Zusammen mit den Immobilien, die zum Sommertheater gehören, wurde auch ein 3300 Quadratmeter großes Grundstück an den Osthängen des Lupaker Bergs an die Radiogesellschaft verpachtet, zusammen mit dem Grundstück, auf dem das Sommertheater steht.
Der Schätzwert des Verpachteten liegt bei 355.280,99 Lei, wovon 243.681 Lei das dreistöckige Gebäude wert ist und für das Gesamtgrundstück 111.599,99 Lei geschätzt wurden. Laut Vorhaben der Radiogesellschaft soll ein Teil der Bühne durch eine gemauerte Wand getrennt und geschlossen werden, ohne allerdings die Nutzung als Freilichttheater und -kino zu beeinträchtigen, denn diese Mauer soll als Projektionswand genutzt werden können. Im Hochparterre der in Hanglage errichteten Immobilie sollen die technischen und administrativen Räumlichkeiten eingerichtet werden, das Parterre soll als Redaktions- und Empfangsraum benutzt werden, während das Obergeschoss ein Redaktionscafé, die Garderobe und die Toiletten/sanitären Räume beherbergen wird.Bis zur Stunde ist das territoriale Radiostudio Reschitza von der Handelskammer beherbergt, die selber 1990 das ehemalige Hotel der Rumänischen Kommunistischen Partei übernommen hat, wobei die Korrektheit der damaligen Vorgehensweise bis heute von manchen zivilgesellschaftlichen Organisationen in Zweifel gezogen wird.
Das Sommertheater des Jugendathenäums, ein Bauensemble aus der Zeit nach der territorial-administrativen Neugestaltung Rumäniens aus der Anfangszeit der Ceauşescu-Ära (vom Ende der 1960er Jahre), gehörte einmal dem Rathaus Reschitza, wurde dann der Universität „Eftimie Murgu“ weiterverpachtet, die hierher den Sitz der Studentenorganisationen verlegte und zahlreiche kulturelle Aktivitäten entfaltete, nach dem Beginn ihrer finanziellen Schwierigkeiten aber auf die Anmietung verzichtete und das Objekt ans Rathaus zurückgab. Auch die Nutzung als Freiluft-Lichtspieltheater scheiterte, vor allem am prekären Zustand des Zuschauerraums und an der Lage abseits der öffentlichen Verkehrsmittel. Das Rathaus selber hatte nie die Absicht, etwas aus dem seit 1990 ihm gehörenden Objekt zu machen. Die Immobilie ist heute in einem prekären Zustand, das Gelände ringshe-rum verwildert.