Rathaus als Arbeitsplatzvermittler

Bürger-Informationszentrum auch Anlaufstelle für Arbeitssuchende

wk. Reschitza - Vergangene Woche hat das Rathaus Reschitza rund 200 Arbeitsplätze in der Leichtindustrie vermittelt, teilte der Sprecher des Rathauses, Marius Bălean, mit. Das sprengt zwar den Aufgabenbereich eines Rathauses, gab Bürgermeister Mihai Stepanescu zu, nutzt aber der Stadt insofern, als erfolgreiche Arbeitsplatzvermittlung der Kommune nur zuträglich sein kann, auch wenn dafür eigentlich andere Institutionen per Gesetz zuständig sind. „Indem das Rathaus auch ganz konkret Arbeitsplätze zu vermitteln versucht, kommt es eigentlich der Erwartungshaltung der Bürger entgegen“, dekretierte der Bürgermeister.
„Es gehört zu den Vorrangaufgaben, die sich der Bürgermeister im Laufe seines Mandats gestellt hat, für die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu sorgen“, heißt es im Kommuniqué des Rathauses. „Deshalb führte er Gespräche mit vielen Firmen aus dem ganzen Land, um diese zu bewegen, in Reschitza Filialen zu eröffnen. Zwei haben reales Interesse gezeigt.“

Der Schuhehersteller „Calzaturificio Torre SRL“ aus Lugosch wird in Reschitza eine Filiale eröffnen und ließ sich dafür vom Rathaus Arbeitnehmer anwerben: 40 Lederzuschneider, einen Lagerverwalter, einen Chef-Schuster, 60 Schuhe-Näherinnen und zwei Aufseherinnen für diese Näherinnen. Im Bürger-Informationszentrum des Rathauses wurden die Anstellungsgesuche und die Curriculae gesammelt und nach Lugosch geschickt, wo über die Anstellungen entschieden wurde. Auch mit den Bekleidungshersteller „New Line SRL“, der Produktionsstätten in ganz Rumänien unterhält, kam man unbürokratisch zum Einvernehmen. 50 Näherinnen und Näher (Grundvoraussetzung: eine Ahnung haben, wie man an einer Nähmaschine arbeitet) und 40 Arbeitnehmer zur Finissage der Textilkonfektionen (Bügeln, Verpacken) mit einem Lohnniveau von 800 bis 1000 Lei brutto (plus je ein Lebensmittelticket für jeden gearbeiteten Tag – so lange die Regierung diese auszuteilen genehmigt...) sind über das Bürger-Informationszentrum vermittelt worden. Das Arbeitsamt duldet diese Initiative des Rathauses, zumal es dadurch selber entlastet wird.