Reschitza - Seit das Reschitzaer Fernheizwerk abgestellt wurde, um nie mehr angefahren zu werden, sucht das Rathaus – sein Alleinbesitzer – nach Möglichkeiten, die Schulen und Krankenhäuser sowie die mehr als 1000 Familien, die ohne Fernwärme dem Winter entgegensehen, irgendwie zu versorgen. Für die Sozialeinrichtungen scheint eine gangbare Lösung gefunden worden zu sein: die relativ neuen Quartalheizwerke werden umgebaut und für deren Bedürfnisse angepasst, was übersichtliche Kosten verursacht und vor allem in der Verlegung von neuen Versorgungsleitungen besteht.
Schwieriger gestaltete sich bis vor Kurzem das Finden einer passablen Lösung für die Familien, die im Regelfall zu den ärmsten der Stadt gehören. Das Rathaus führte Verhandlungen mit der Kreisagentur für Zahlungen und Sozialinspektion Karasch-Severin, eine Filiale des Sozialministeriums. Denn es musste eine Dringlichkeitslösung für diese Menschen – im Rathaus spricht man von 5000-7000 Personen – gefunden werden.
Als Erstes führte man gemeinsam eine Sozialuntersuchung unter diesen letztendlich 789 Familien durch, von denen 90 auf die Fernheizung verzichtet hatten und nur Warmwasser geliefert bekamen.
Das Rathaus identifizierte 740 Familien, die unter einem als solvabel definierten Niveau leben müssen und die Hilfe brauchen, um sich bis im Winter eine eigene Appartementheizung einzuführen. Die entsprechenden Gelder sind dann beim Ministerium für Arbeit, Familie, Sozialschutz und Senioren (=Sozialministerium) beantragt worden. Allerdings dürfte damit das Problem noch nicht pauschal gelöst sein, denn einerseits arbeiten die Mühlen Bukarester Ministerien langsam, wenn es darum geht, Geld herauszurücken, andrerseits haben die Rezensenten des Rathauses über 300 der bislang ferngeheizten Wohnungen versperrt vorgefunden und bloß die Bitte hinterlassen können, dass sich die Besitzer im Rathaus, Zimmer soundso, melden. Was unwahrscheinlich ist, da die Erfahrung solcher Menschen sagt, dass sie nur ins Rathaus geladen werden, wenn sie Porzellan zerdeppert haben – also Strafen anstehen.
Das Reschitzaer Rathaus fordert vom Ministerium eine Dringlichkeitshilfe von je 3000 Lei für Alleinstehende, die bislang in ferngeheizten Zwei- und Dreizimmerappartements gelebt haben. Damit sollen die Heizzentrale und die Installation bezahlt werden. Besitzer von Wohnungen, deren Heizung auf der Vertikalen untereinander gekoppelt war, die alleinstehend sind oder Familie haben, sollen 2000 Lei bekommen, Bewohner von untereinander vertikal verbundenen Garçonnièren und Einzimmerwohnungen sollen mit 1500 Lei bedacht werden.
Für diejenigen, die bloß Warmwasser aus der Zentralheizung bezogen haben, schlägt das Rathaus Reschitza eine Unterstützung von 500 Lei vor. Die sollen sich damit Boiler kaufen. Nicht unterstützt werden Besitzer mehrerer Wohnungen, Verwalter von Handelsgesellschaften und Besitzer anderer Heizungsquellen sowie diejenigen Familien, die mindestens 1200 Lei/Kopf im Monat als Einkommen vorweisen.